Autismus bei Kindern durch Impfung? NGO verklagt US-Seuchenbehörde

Eine Anti-Impf-Organisation in den USA fordert von der staatlichen Gesundheitsbehörde CDC eine aussagekräftige Studie darüber, ob die Fünffachimpfung bei Babys zu Autismus führen kann. Die Behörde weigert sich und bleibt bei seiner Aussage, dass dies nicht zutrifft.
Titelbild
Del Bigtree, der Gründer von Informed Consent Action Network (ICAN).Foto: Mit freundlicher Genehmigung von icandecide.org
Von 25. Februar 2021

Die US-amerikanische Organisation Informed Consent Action Network (ICAN) will eine Klage gegen das Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) einreichen, damit es eine Aussage über Autismus von seiner Website nimmt. Das CDC ist eine staatliche Gesundheitsbehörde in den USA.

ICAN ist der Meinung, dass die Aussage des CDC, dass Impfen keinen Autismus verursache, falsch ist. Laut ICAN gebe es keine wissenschaftlichen Belege, die beweisen könnten, dass dies nicht passiert. Deshalb soll genau diese Aussage nun von der Website des CDC verschwinden.

ICAN ist das größte Anti-Impfen-Netzwerk in den USA. Del Bigtree, der Gründer von ICAN, sagte gegenüber der englischsprachigen Epoch Times, dass „das CDC nicht in der Lage war, seiner Organisation Studien zur Verfügung zu stellen, die konkret zeigen, dass Impfstoffe, die Säuglinge in den ersten sechs Lebensmonaten erhalten, keinen Autismus verursachen.“ Autismus ist eine Neurologische- und Entwicklungsstörung, die bereits mit sechs bis 12 Monaten diagnostiziert werden kann.

Die Vereinigten Staaten stellten in den vergangenen Jahren einen Anstieg der Kinder mit Autismus fest. Im Jahr 2000 hatte nur 1 von 150 Kindern diese Störung. 16 Jahre später schätzte das CDC, dass 1 von 45 Kindern Autismus hat, wobei 1 von 32 Kindern aus New Jersey stammten.

Das CDC vertritt allerdings felsenfest die Meinung, dass der Autismus nicht durch das Impfen von Kindern ausgelöst werde. „Das CDC ist und war immer klar zu diesem Thema: Impfstoffe verursachen keinen Autismus“, schrieb die Behörde in einer E-Mail an The Epoch Times.

Änderung auf Website führte zu Verwirrung

Verwirrung hatte ein Update der Website vom CDC im August 2020 gestiftet. Dieses führte bei manchen zu dem Missverständnis, dass die Behörde ihre Meinung bezüglich Impfen und Autismus geändert hätte. Die Sprecherin der Behörde sagte jedoch, es hätte sich dabei um ein routinemäßiges Update der Website gehandelt, wobei die Seite über Impfstoffe und Autismus aktualisiert wurde.

„Kürzlich wurde diese Änderung in den sozialen Medien und bei einigen Organisationen als eine Änderung der Position des CDC fehlinterpretiert“, so die Sprecherin. „Die Aussage wurde wieder auf unserer Website hinzugefügt, um sicherzustellen, dass es keine Verwirrung um die Position des CDC gibt“.

Mark Sadaka, ein Anwalt für Impfschäden, der mehr als 180 Impffälle bearbeitet hat, sagte, dass das CDC „niemals“ die Aussage entfernen werde, da die Gesundheitsbehörde diese Behauptung auf der Grundlage ihrer eigenen Forschung und der Empfehlung des Beratenden Ausschusses für Impfpraktiken (ACIP) macht. „Sie treffen sich regelmäßig und stimmen über alle Arten von Fragen ab, einschließlich Sicherheitsbedenken und Empfehlungen, wer geimpft werden sollte und wann.“

„Das CDC ist die wichtigste Behörde für öffentliche Gesundheit in den USA, und wie das ACIP, kann es aktuell verfügbare Informationen nehmen und Aussagen zur öffentlichen Gesundheit machen“, sagte Sadaka in einer E-Mail an The Epoch Times. „Das ist, was das CDC beauftragt ist zu tun, und das ist, was es hier getan hat.“ 

Er empfahl dem ICAN, nicht wegen der Aussage an sich zu klagen, sondern sich darauf zu konzentrieren, dass das CDC „eine qualifizierende Sprache zu den Informationen hinzufügt, die der Öffentlichkeit präsentiert wird.“ Das könnte seiner Meinung nach etwa enthalten, „dass Nebenwirkungen von Impfstoffen innerhalb der ersten sechs Wochen des Lebens nicht untersucht wurden.“ 

Als Anwalt von Menschen, die durch Impfstoffe verletzt wurden, könne er sagen, dass Impfstoffe verletzen und töten können. Aber wenn es speziell um Autismus gehe, halte die Wissenschaft damit noch nicht Schritt. „Vielleicht kommt sie eines Tages dort hin“, fügte er hinzu.

ICAN forderte Einsicht in Studien

2019 reichten ICAN und das Institute for Autism Science einen Freedom of Information Act (FOIA)-Antrag beim CDC ein. In diesem wurde die Gesundheitsbehörde aufgefordert, alle bekannten Studien zur Verfügung zu stellen, die aussagen, dass die fünf Impfstoffe, die einem Säugling in den ersten sechs Lebensmonaten gegeben werden, keinen Autismus verursachen. 

Die Impfstoffe: Diphtherie, Tetanus und azelluläre Pertussis (DTaP), Hepatitis B, Polio (IPV), Haemophilus Influenzae Typ B (Hib) und Pneumokokken-Konjugat (PCV13), werden jeweils „dreimal in den ersten sechs Lebensmonaten in die Babys injiziert“, heißt es in einer Beschwerde [pdf], die im Dezember 2019 gegen das CDC eingereicht wurde.

Das CDC stellte ICAN schließlich im März 2020 [pdf] 20 Studien zur Verfügung, nachdem es gezwungen wurde, der FOIA-Anfrage nachzukommen. Von den 20 Studien, die vom CDC zur Verfügung gestellt wurden, bezogen sich 18 nicht auf einen der fünf Impfstoffe, die ICAN in Frage stellte.

Stattdessen waren sie entweder mit dem MMR (Masern, Mumps und Röteln), Thimerosal oder beidem verbunden. Thimerosal ist ein quecksilberhaltiges Konservierungsmittel, das weithin verwendet wurde, um das Wachstum von Bakterien und Pilzen in Impfstoffen zu verhindern. „2001 wurde es aus allen Impfstoffen für Kinder im Alter von bis zu 6 Jahren entfernt oder reduziert, mit Ausnahme der Grippeimpfung,“ so das CDC.

Bigtree sagte, dass zwei der verbleibenden Studien – der 2012er Bericht des Institute of Medicine (IOM) und die 2013er Antigen-Expositionsstudie, beide vom CDC finanziert, – immer noch nicht beantworten, ob Impfstoffe, die von der Geburt bis zu sechs Monaten gegeben werden, Autismus verursachen.

Die Antigen-Studie [pdf], die im „Journal of Pediatrics“ veröffentlicht wurde, untersuchte speziell die Anzahl der Antigene – eine Substanz, die eine Immunreaktion hervorrufen kann – in Impfstoffen, die in den ersten zwei Lebensjahren bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung und solchen ohne Autismus gegeben wurden. Sie untersuchte nicht die Auswirkungen anderer Substanzen in den Impfstoffen, wie Adjuvantien und andere Chemikalien.

Laut CDC sind Adjuvantien Inhaltsstoffe in Impfstoffen, die „helfen, eine stärkere Immunreaktion zu erzeugen“ oder helfen, „dass Impfstoffe besser wirken“, aber „können mehr lokale Reaktionen (wie Rötung, Schwellung und Schmerzen an der Injektionsstelle) und mehr systemische Reaktionen (wie Fieber, Schüttelfrost und Körperschmerzen) verursachen als nicht-adjuvantierte Impfstoffe.“ Ein übliches Adjuvans, das in vielen Impfstoffen verwendet wird, ist Aluminium.

Offenbar kein Zusammenhang zwischen Antigenen in den Impfstoffen und Autismus

Die Autoren der Studie fanden keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen Antigenen in den Impfstoffen und Autismus oder einer Autismus-Spektrum-Störung (ASD) mit Regression. Jedoch könne man argumentieren, „dass eine ASD mit Regression, bei der Kinder in der Regel im zweiten Lebensjahr ihre Entwicklungsfähigkeiten verlieren, mit Belastungen im Säuglingsalter, einschließlich Impfstoffen, in Verbindung stehen könnte.“

Der IOM-Bericht war die einzige Studie, die sich mit einem der von ICAN angefragten Impfstoffe, der DTaP, befasste. Die Studie analysierte über 12.000 von Experten begutachtete Studien, um zu untersuchen, ob bestimmte Impfstoffe die 158 anerkannten unerwünschten Wirkungen verursachen.

Basierend auf der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur stellte das IOM fest, dass nur fünf der 158 unerwünschten Ereignisse nicht mit Impfungen in Verbindung gebracht wurden, 18 wurden mit Impfstoffen in Verbindung gebracht, und für die verbleibenden 135 unerwünschten Wirkungen gab es „keine ausreichenden Beweise, um einen kausalen Zusammenhang anzunehmen oder abzulehnen“.

Für den DTaP-Impfstoff kam der Bericht zu dem Schluss, dass „die Beweise unzureichend sind, um eine kausale Beziehung zwischen Diphtherietoxoid-, Tetanustoxoid- oder azelluläre Pertussis-haltigem Impfstoff und Autismus anzunehmen oder abzulehnen.“

Die einzige relevante Studie, die vom IOM überprüft, aber „nicht im Gewicht der epidemiologischen Beweise berücksichtigt wurde“, fand einen Zusammenhang zwischen Autismus und DTaP. Die Studie wurde abgelehnt, weil „sie Daten aus einem passiven Überwachungssystem lieferte und eine ungeimpfte Population fehlte.“

Bis heute wurde keine Studie über die allgemeinen gesundheitlichen Auswirkungen zwischen einer geimpften und einer Placebo- oder ungeimpften Gruppe durchgeführt, weil es ethische Bedenken gab, Kindern in der Placebogruppe die Impfstoffe vorzuenthalten.

Bigtree sagte dem gegenüber, dass das CDC immer noch eine retrospektive und vergleichende Studie über geimpfte vs. ungeimpfte Kinder durchführen kann, indem sie Daten aus ihrem Vaccine Safety Datalink verwendet, der „die Sicherheit von Impfstoffen überwacht und Studien über seltene und schwerwiegende unerwünschte Ereignisse nach der Immunisierung durchführt.“

Bundesgesundheitsbehörden wollen entsprechende Studie nicht durchführen

Die Bundesgesundheitsbehörden würden sich allerdings weigern, so eine Studie durchzuführen, behauptet Bigtree. Das habe man ihm und seinem Begleiter Robert Kennedy Jr. bei einem Treffen im Mai 2017 mit Beamten aus dem National Institute of Health (NIH), einschließlich dem Direktor des National Institute of Allergy & Infectious Disease, Anthony Fauci, bestätigt. Das Treffen wurde von dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump eingerichtet.

„Das ist alles, worum wir gebeten haben, machen Sie einfach eine vergleichende Studie mit Ihrer Datenbank, geimpft gegen ungeimpft,“ sagte Bigtree. „Und sie sagten uns im Wesentlichen: ‚Wir werden diese Studie niemals durchführen.'“

Das NIH reagierte nicht auf eine E-Mail von The Epoch Times mit der Bitte um Stellungnahme.

„Diese Studie könnte diese Frage ein für alle Mal beantworten,“ sagte Bigtree. „Das heißt, wenn sie wüssten, dass sie recht haben und sie wüssten, dass Impfstoffe die Menschen gesünder machen, würden sie diese Studie machen.“

Der von der CDC empfohlene Impfplan umfasst 50-54 Dosen von 13 Impfstoffen, wenn die Grippeimpfung jährlich ab dem Alter von einem Jahr verabreicht wird und wenn die Kombinationsimpfstoffe (DTaP und MMR) nicht separat gezählt werden.

Die Vereinigten Staaten empfehlen im Vergleich zu anderen westlichen Ländern die meisten Impfungen für Kinder und Jugendliche. In Schweden sind die Impfungen freiwillig, die erste Dosis wird im Alter von sechs Wochen angeboten und nicht wie in den Vereinigten Staaten direkt nach der Geburt. Schweden bietet 22 Dosen von sieben Impfstoffen an.

(Das Original erschien in The Epoch Times USA / nmc)



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