Schnelle Reaktion: Auswärtiges Amt will Auslieferung von Autor Akhanli an Türkei verhindern
Das Auswärtige Amt hat die spanische Regierung gebeten, den auf türkischen Antrag hin festgenommenen Schriftsteller Dogan Akhanli nicht an die Türkei auszuliefern. Diese Bitte sei der spanischen Regierung am Samstag „hochrangig“ von der deutschen Botschaft überbracht worden, hieß es am Abend aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Zudem habe Deutschland darum gebeten, an einem möglichen Auslieferungsverfahren für den deutschen Staatsbürger Akhanli beteiligt zu werden.
Des weiteren sei die spanische Regierung gebeten worden, die „schnellstmögliche konsularische Betreuung“ des in Spanien festgenommenen Schriftstellers zu ermöglichen, hieß es in Berlin weiter. Akhanli war am Samstagmorgen auf Betreiben der Türkei an seinem spanischen Urlaubsort festgenommen worden. Sein Anwalt hält das türkische Festnahmegesuch für politisch motiviert.
Akhanli stammt aus der Osttürkei, ist aber deutscher Staatsbürger. Er steht der türkischen Regierung kritisch gegenüber. Akhanli war nach dem türkischen Militärputsch von 1980 jahrelang inhaftiert. Er floh 1991 nach Deutschland und nahm 2001 die deutsche Staatsbürgerschaft an. (afp)
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