Australien: Geheimdienstchef deckt ausländisches Spionagenetzwerk auf

In Australien haben ausländische Spione nach Angaben des Geheimdienstchefs über Jahre Politiker, Akademiker und Geschäftsleute kontaktiert und sich so Zugang zu vertraulichen Informationen verschafft.
Mike Burgess, Generaldirektor der Australian Security Intelligence Organisation ASIO, bei einer Pressekonferenz in Canberra.
Mike Burgess, Generaldirektor der Australian Security Intelligence Organisation ASIO, bei einer Pressekonferenz in Canberra.Foto: Mick Tsikas/AAP/dpa
Epoch Times28. Februar 2024

„Aktuell gibt es ein gewisses Team in einem gewissen ausländischen Geheimdienst, das sich besonders auf Australien konzentriert“, sagte Geheimdienstchef Mike Burgess am Mittwoch bei einer Rede in Canberra. „Wir nennen es das A-Team – das Australien-Team.“ Aus welchem Land die Einheit stammt, ließ Burgess offen.

Seinen Schilderungen zufolge kontaktierten die Spione über Onlinenetzwerke Australier mit Zugang zu „vertraulichen Informationen“. Dabei nutzten sie falsche, englisch-klingende Namen und lockten mit verführerischen Geldprämien. „Die Spione geben sich als Berater, Headhunter, lokale Regierungsbeamte, Akademiker und Forscher von Denkfabriken aus und behaupten, von fiktiven Unternehmen wie Data 31 zu stammen“, sagte Burgess. Sobald die Zielperson den Köder geschluckt habe, werde das Gespräch auf verschlüsselte Messaging-Apps gelenkt.

In einem Fall habe ein ehemaliger Politiker sogar vorgeschlagen, ein Familienmitglied des australischen Premierministers in den Kreis der Spione aufzunehmen, sagte der Geheimdienstchef. „Das Team ist aggressiv und erfahren; seine Technik ist gut – aber nicht gut genug“, betonte Burgess. Mit der Offenlegung der Informationen wolle er die Australier vor dem Risiko warnen. Zudem wolle er auch das andere Land und das Team selbst wissen lassen, dass die Spionage aufgeflogen sei.

Australien ist Mitglied des Geheimdienstbündnisses Five Eyes, zu dem auch die USA, Großbritannien, Kanada und Neuseeland gehören. Damit ist das Land ein interessantes Ziel für Agenten etwa aus China oder Russland. (afp)



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