Australiens Ex-Premier warnt: „Kein Land kann Chinas Militär allein widerstehen“
Der frühere australische Premierminister Scott Morrison sieht in „engen Allianzen“ zwischen den Nationen die beste Möglichkeit, Pekings militärischer Aufrüstung im indopazifischen Raum zu begegnen.
Morrison, der sich nach seinem Rücktritt aus dem Amt nun freier äußern kann, gab einen düsteren Ausblick auf mögliche Konflikte in der Region.
Der militärischen Stärke der Volksbefreiungsarmee Pekings könne „kein Land allein“ standhalten, warnte er. „Ich würde sagen, es gibt fast kein Land auf der Welt, das das könnte, außer den USA. Ich meine, das ist einfach die Realität.“
„Wir sind ein Land mit etwas mehr als 25 Millionen Einwohnern und ihr [das der USA] Verteidigungsbudget liegt sehr, sehr weit über dem Australiens“, sagte der Parlamentarier am 6. März gegenüber „Sky News Australia“. „Vorbereitet zu sein, bedeutet nicht nur, über eigene Fähigkeiten zu verfügen, sondern auch über ineinandergreifende Bündnisse und Allianzen, die ein Gegengewicht zur Bedrohung bilden“, fügte er hinzu. „Das beste Ergebnis wäre, wenn es gar nicht erst zu einem Konflikt käme.“
AUKUS (Akronym aus den englischen Abkürzungen für Australia, United Kingdom und United States) ist ein solches Bündnis. Es formalisiert mehrere bestehende Partnerschaften zwischen den Nationen und zielt darauf ab, die Zusammenarbeit in Bereichen wie Quantencomputing, Unterwasserfähigkeiten, Hyperschallwaffen und Cybertechnologie zu optimieren.
Das Kernstück des trilateralen Abkommens ist jedoch die gemeinsame Nutzung von US-Nuklearantriebstechnologie mit Australien, was zuvor nur einmal – nämlich 1958 – der Fall war, als die Vereinigten Staaten diese Technologie mit Großbritannien teilten. Die erfolgreiche Aufrüstung Australiens wird die Machtbalance im indopazifischen Raum nachhaltig verändern.
Peking will „Kontrollmacht“ im Indopazifik werden
Morrison sagte auch, die KPC strebe nach „Hegemonie“ und wolle die „Kontrollmacht“ im gesamten indopazifischen Raum sein.
„Ob im Südchinesischen Meer oder noch weiter südlich, es geht darum, einen beherrschenden und kontrollierenden Einfluss auf das wirtschaftliche und strategische Umfeld in diesem Teil der Welt auszuüben“, sagte er.
Seiner Meinung nach war es das Schweigen der damaligen Obama-Regierung, das den Anfängen der Hegemonie Tür und Tor geöffnet hat. „In der Zeit, als China Inselatolle in Flughäfen verwandelte […] gab es niemanden, der ‚Nein‘ sagte“, so Morrison. „Und sie haben die Grenzen des Westens getestet, und wenn man immer wieder hört: ‚Sie tun nichts, sie sagen nicht Nein, sie widersetzen sich nicht.“ Warum sollte er [Xi Jinping] damit aufhören?
AUKUS bereitet Australien auf Konflikt vor
Der ehemalige Premierminister sagte, es sei lächerlich zu glauben, dass ein Konflikt um Taiwan keine „direkten negativen Auswirkungen auf Australiens nationale Interessen“ haben würde. Seine Regierung bereite sich zwar auf einen Konflikt vor, aber es sei schwer vorherzusagen, wie sich ein tatsächlicher Krieg entwickeln würde.
„Die Russen dachten, sie könnten Kiew in zwei Tagen einnehmen“, sagte Morrison und zitierte den ehemaligen Generalmajor Jim Molan, der sagte, dass „keine Strategie den Kontakt mit dem Feind überlebt“. Er sagte: „Wenn die Dinge untergehen, ändert sich alles. Man sollte also [mit Einschätzungen] vorsichtig sein“.
Allerdings forderte Morrison die derzeitige Labour-Regierung auf, die Verteidigungsausgaben von derzeit knapp 2 Prozent des BIP auf 2,5 Prozent zu erhöhen. Er enthüllte auch, dass AUKUS ursprünglich für die Beschaffung eines britischen U-Bootes mit Nuklearantrieb und US-Waffensystemen entwickelt worden war. Sein ehemaliger Kabinettskollege, der heutige Oppositionsführer Peter Dutton, hat sich lautstark für das US-U-Boot der Virginia-Klasse ausgesprochen und argumentiert, es sei ein bewährtes Modell.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „No Country On Earth Can Resist Beijing’s Military on Its Own: Former Prime Minister Warns“ (deutsche Bearbeitung jw)
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