Ausgebildet von Peking: Huthi-Rebellen an der chinesischen Militärakademie
Brigadegeneral Yahya Sarie (bekannt als Yahya Saree), auch Ye Haiya (葉海亞) auf Chinesisch geschrieben, ist aktuell Sprecher der Huthi-Rebellen, die von den USA als Terrororganisation eingestuft sind. Sie griffen in jüngster Zeit Handels- und andere Schiffe im Roten Meer an – hochmodern ausgerüstet.
Das wirft Fragen auf, eine Antwort führt nach China. Am 21. Januar veröffentlichte das chinesische Internetportal „NetEase“[1], dass Brigadegeneral Yahya „in China studiert hat, Chinesisch kann und die Shijiazhuang Army Academy absolviert hat“.
Auf Weibo ergänzen andere, dass Yahya im Ausland studiert habe – unter anderem fortgeschrittene Militärtechnologie –, talentiert in Literatur und Kampfkünsten sei und gut aussehend. Er wird für sein großes Interesse an der chinesischen Kultur gelobt.
Für Su Ziyun, Direktor des taiwanischen Instituts für nationale Verteidigungsstrategie und -ressourcen, ist das nichts Unbekanntes. Er weist darauf hin, dass viele Militärakademien auf dem chinesischen Festland ausländische Studenten, Soldaten oder Diplomaten ausgebildet haben. Mitglieder der Hamas hätten früher in China studiert.
Er ergänzt: „Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) hat internationalen Nichtregierungsorganisationen oder Streitkräften in Afrika und im Nahen Osten militärische oder personelle Ausbildungen zur Verfügung gestellt und es gab einen militärischen Austausch mit Russland. Diese Art von militärischem Austausch ist ein Teil der allgemeinen Diplomatie der KPC.“
Die Shijiazhuang Army Academy der Volksbefreiungsarmee (PLA) befindet sich in Shijiazhuang, der Hauptstadt der Provinz Hebei, die Peking umgibt. Sie ist eine angesehene moderne Militärakademie, die 1937 gegründet wurde. Die Akademie bietet eine breite Palette von militärischen Ausbildungen an, darunter taktische Ausbildung, Führungskurse, technische Schulungen und spezialisierte Programme. Andere Universitäten, die militärische Ausbildungen auch für Ausländer anbieten, sind beispielsweise die Fourth Military Medical University (Xi’an, Provinz Shaanxi), die National University of Defense Technology (Hauptsitz Changsha, Provinz Hunan) und die PLA Air Force Radar Academy (Wuhan, Provinz Hubei).
Werbung für den „gewaltsamen Export des Kommunismus“
Auch Weng Mingxian, Professor und Direktor des Instituts für internationale Angelegenheiten und strategische Studien an der Universität Tamkang, weist darauf hin, dass viele Militärakademien auf dem chinesischen Festland ausländische Studenten, Soldaten oder Diplomaten ausgebildet haben.
Die Kommunistische Partei Chinas unterstütze pro-kommunistische Kräfte in Ländern auf der ganzen Welt. Ihr Grund sei: Es bestehe die Möglichkeit, dass „eines Tages eine pro-kommunistische Kraft an die Macht kommt, und das wäre für sie vorteilhafter.“
Deshalb würden relevante Einheiten in Festlandchina, also die der KP Chinas, „ob es die Militärakademien unter dem Ministerium für Nationale Verteidigung sind oder das Ministerium für Nationale Verteidigung, das Ministerium für Öffentliche Sicherheit oder das Ministerium für Einheitsfrontarbeit, alle damit zusammenhängende Arbeiten wie die Anwerbung im Ausland, Propaganda und so weiter machen.“
Weng Mingxian sagte, dass die KP Chinas seit ihrer Gründung im Jahr 1921 und der Armee im Jahr 1927 behauptet, dass sie die sogenannten unterdrückten Völker in der Dritten Welt auf der ganzen Welt zum gemeinsamen Widerstand vereinen will – „also hat sie keine Mühe gescheut, die Revolution mit Gewalt und den gewaltsamen Export des Kommunismus zu predigen.„
Der Iran exportiert in ähnlicher Weise den Krieg, er stützt sich auf die schiitischen Völkergruppen in Afghanistan, im Irak, Syrien und dem Libanon – der „Achse des Widerstands“. Der bewaffnete Arm sind die Quds-Einheiten, die Eliteeinheiten der iranischen Revolutionsgarde für Auslandseinsätze.
Sun Tzus „Kunst des Krieges“, versucht im Nahen Osten
Su Ziyun sagte: „Der Führer der jemenitischen Organisation hat absichtlich Handelsschiffe und Kreuzfahrtschiffe in der Region des Roten Meeres angegriffen und dabei den Umweg über die Kunst des Krieges genommen. Das ist gleichbedeutend damit, dass er den Westen unter Druck setzt, indem er die Schifffahrt stört, um die Hamas zu unterstützen.“
Laut Su Ziyun habe Brigadegeneral Yahya die Kunst des Krieges in China gelernt – auch die Klassiker von Sun Tzu. Doch vermutlich habe er „Kunst des Krieges“ nicht durchgelesen und sein Vorgehen – die Angriffe der Huthi auf die Schifffahrt – nicht wirklich durchgerechnet.
Denn „wenn die Rohölexporte der arabischen Länder betroffen sind, wird ihre Wirtschaft leiden, und das wird auch dem Jemen und der Hamas schaden.“
Yahya wurde 2017 zum Leiter der Abteilung für psychologische Kriegsführung und moralische Führung für die jemenitischen Streitkräfte (YAF) ernannt, im selben Jahr zum Oberst. 2018 wurde er zum Brigadegeneral befördert sowie zum militärischen Sprecher der Huthi.
Leidet China unter den Angriffen der Huthi?
Pekings Haltung zum Krieg zwischen Israel und der Hamas ist zweideutig. Der Angriff im Oktober wurde von China nicht verurteilt. Die Huthi-Rebellen greifen seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikalislamistischen Hamas Schiffe im Roten Meer an. Die schiitische Miliz sieht sich als Teil der gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“, zu der neben der Hamas auch die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon gehört.
Gleichzeitig sicherte ein hochrangiger Vertreter der Huthi-Miliz russischen und chinesischen Schiffen eine sichere Durchfahrt zu. Manche Eigner verführt diese Zusage dazu, in dieser Region temporär eine chinesische Flagge zu hissen.
Am 19. Januar rief Peking jedoch zu einem Ende der Angriffe der Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer auf: „Wir fordern ein Ende der Bedrohungen ziviler Schiffe, um den reibungslosen Ablauf der globalen Produktions- und Lieferketten und die internationale Handelsordnung aufrechtzuerhalten“, so die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning.
Auch das Handelsministerium in Peking forderte die Wiederherstellung der Sicherheit im Roten Meer. „Die oberste Priorität ist es, den Krieg im Gazastreifen so schnell wie möglich zu beenden, um zu verhindern, dass sich der Konflikt weiter ausweitet oder gar außer Kontrolle gerät“, fügte Mao hinzu.
Der Iran soll die Huthis in Schach halten
Was steckt dahinter? Die KP Chinas ist zu 65 Prozent von Öltransporten auf dem Seeweg abhängig. Su Ziyun ist der Ansicht, dass Angriffe auf Schiffe im Roten Meer auch den Verkehr von Tankern, Containerschiffen und den aus dem Nahen Osten zurückkehrenden Verkehr beeinträchtigen werden.
Chinas Wirtschaft befände sich derzeit in einer Abwärtsspirale, der Konflikt im Roten Meer werde diese noch verstärken. Daher sei dieser Weg der KP Chinas eigentlich nicht nachhaltig. Su Ziyun fügt hinzu:
„Die Kommunistische Partei Chinas möchte, dass der Iran die Huthis in Schach hält, das heißt, sie möchte, dass der Iran die Lieferung von Antischiffsraketen an die Huthis einstellt – was in etwa auch geschieht, denn Peking hat selbst sehr darunter gelitten.“
[1] „NetEase“ ist ein chinesisches Unternehmen, das unter anderem Internetportale betreibt, darunter 163.com, eines der größten Webportale Chinas. Es besitzt Youdao, einen führenden Anbieter von Online-Lernressourcen und E-Learning-Plattformen, zudem bietet es eine Musikstreaming-Plattform, Onlinespiele, E-Commerce und Werbedienstleistungen. Es ist seit dem Jahr 2000 an der Nasdaq-Börse gelistet.
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