Augenzeugen: Bis zu 240 Flüchtlinge binnen zwei Tagen im Mittelmeer ertrunken
Bei zwei Bootsunglücken im Mittelmeer sind nach Berichten von Augenzeugen binnen zwei Tagen bis zu 240 Flüchtlinge ertrunken.
Das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) sprach mit 15 Überlebenden, deren Angaben zufolge allein 135 Menschen ertranken oder vermisst wurden, nachdem am Montag ein Boot vor der libyschen Küste gesunken war. Die Überlebenden trafen am Mittwoch im sizilianischen Hafen von Catania ein. Dort konnten UNHCR-Vertreter mit ihnen sprechen.
Nach Angaben von Geretteten wurden außerdem 95 weitere Menschen vermisst, nachdem am Dienstag ein weiteres Boot verunglückt war. Rettungskräfte bargen nach den Unglücken neun Leichen und sahen einen weiteren Toten, den sie aber vorerst nicht erreichen konnten. Schon am Dienstag hatten die Einsatzkräfte die Befürchtung geäußert, es könne viele Tote gegeben haben. Die meisten der Schutzsuchenden stammten aus Afrika südlich der Sahara.
Sollte sich die Zahl der Verunglückten bestätigen, starben in diesem Jahr dem UNHCR zufolge bereits mehr als 4500 Menschen bei dem Versuch, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Die private Hilfsorganisation Moas mit Sitz in Malta geht von deutlich höheren Zahlen aus, da sie befürchtet, dass viele verunglückte Boote gar nicht erst als vermisst gemeldet werden. (afp)
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