Aufregung in Mexiko über Video von Hinrichtung eines Mannes durch Soldaten
Ein Video, das offenbar die Hinrichtung eines Zivilisten durch Soldaten zeigt, sorgt für Aufregung in Mexiko. Fernsehsender zeigten seit Mittwoch immer wieder die Aufnahmen einer Überwachungskamera, die am 3. Mai bei einer Auseinandersetzung zwischen Soldaten und mutmaßlichen Brennstoffdieben im Bundesstaat Puebla entstanden sind.
Das mexikanische Verteidigungsministerium erklärte am Donnerstag, die Soldaten hätten nach einem Angriff durch Kriminelle das Feuer eröffnet. Die Angreifer hätten Frauen und Kinder als Schutzschilde benutzt.
Die Bilder zeigen ein Fahrzeug, das rückwärts fährt, bis auf es geschossen wird. Dann nähern sich Männer in Militäruniform dem Wagen, und ein Mann in Zivilkleidung steigt aus.
Ein Soldat zwingt den Mann, sich auf den Boden zu legen, wenig später ist das Bild unterbrochen und man sieht, wie der Mann zuckt. Anschließend ist unter dem regungslosen Körper des Mannes, dessen Gesicht dem Boden zugewandt ist, offenbar eine Blutlache zu sehen.
Das Verteidigungsministerium forderte die Justiz auf, die Echtheit der Aufnahmen zu überprüfen und genau zu klären, wo sie entstanden sind. Die Justizbehörden kündigten eine Untersuchung an.
Das Video fachte die Debatte über den Umgang mit Kriminellen an. In der mexikanischen Presse waren die Reaktionen unterschiedlich. Während einige klar eine Hinrichtung sahen, forderten andere, auf voreilige Schlussfolgerungen zu verzichten.
Die Organisation Human Rights Watch erklärte, das Video zeige eindeutig den Verstoß gegen grundlegende Normen. Im April hatte der mexikanische Senat ein Gesetz verabschiedet, das Folter durch Behördenvertreter verbietet. (afp)
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