Aufklärung verlangt: Tausende Mütter von Vermissten demonstrieren in Mexiko

Tausende Mütter von Vermissten fordern von den Behörden in Mexiko die Aufklärung der Schicksale ihrer Kinder.
Titelbild
Hunderttausende Mütter in Mexiko vermissen ihre Kinder, die wahrscheinlich getötet wurden.Foto: HERIKA MARTINEZ/AFP via Getty Images
Epoch Times11. Mai 2021

In Mexiko haben tausende Mütter von Vermissten landesweit demonstriert und von den Behörden die Aufklärung der Schicksale ihrer Kinder verlangt. „Wo sind unsere Kinder?“, rief die 77-jährige Yolanda Morán, die am Montag (Ortszeit) im Rollstuhl an einer Demonstration in Mexiko-Stadt teilnahm. Die Mütter forderten die Behörden auf, endlich nach den Vermissten zu suchen. Morán ist auf der Suche nach ihrem Sohn, der 2008 im Alter von 35 Jahren verschwand.

In Mexiko wurden zwischen Ende 2006, als die Regierung einen umstrittenen Militäreinsatz gegen die Drogenbanden startete, und Ende vergangenen Jahres rund 80.500 Vermisstenanzeigen aufgegeben. Weitere 300.000 Menschen wurden in diesem Zeitraum ermordet.

Bei der Demonstration in Mexiko-Stadt rief Miriam Cabrera ins Mikrofon: „In Tamaulipas (im Nordosten) haben wir mindesten hundert Verschwundene pro Tag, aber aus Angst werden nicht alle Fälle zur Anzeige gebracht.“ Eine andere Mutter warf den Behörden „Gleichgültigkeit“ vor. Auch Präsident Andrés Manuel López Obrador habe zu seinem Amtsantritt Versprechungen gemacht, passiert sei aber nichts.

In Mexiko gibt es fast hundert Organisationen von Angehörigen von Vermissten. Nach offiziellen Angaben befinden sich landesweit mindestens 38.500 unidentifizierte Leichen in Einrichtungen der Gerichtsmedizin.

In westlichen Bundesstaat Jalisco wurden unterdessen die Leichen von drei Geschwistern gefunden, die am Freitag vermutlich von Auftragsmördern einer Drogenbande aus ihrem Haus in Guadalajara entführt worden waren, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte. Demnach könnte es sich bei den Morden um eine Verwechslung gehandelt haben. Die beiden Brüder und ihre Schwester waren 24, 29 und 32 Jahre alt. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion