Attentat auf Maduro geplant? – kategorisches Dementi aus Madrid

Die Spannungen zwischen Venezuela und dem Westen verschärfen sich seit Wochen. Für eine weitere Eskalationsstufe sorgen sechs Festnahmen und Vorwürfe aus Caracas.
Titelbild
„Für die Freiheit Venezuelas“: Versammlung vor dem spanischen Parlament. Im Haus debattieren die Abgeordneten, ob sie Edmundo González Urrutia als Gewinner der venezolanischen Wahlen anerkennen (10. September 2024). González Urrutia ist nach Spanien geflohen.Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP via Getty Images
Epoch Times15. September 2024

Die spanische Regierung hat Vorwürfe aus Venezuela über die angebliche Beteiligung Madrids an einem Anschlagsplan auf Staatspräsident Nicolás Maduro zurückgewiesen. „Spanien setzt sich für eine demokratische und friedliche Lösung der Situation in Venezuela ein“, zitierte der staatliche Fernsehsender RTVE einen Sprecher des spanischen Außenministeriums.

Venezuela hatte am Samstag die Festnahme von sechs ausländischen Staatsbürgern gemeldet, die ein Attentat auf Maduro geplant haben sollen. Bei den Festgenommenen handelt es sich um zwei Spanier, drei US-Amerikaner und einen Tschechen.

Zudem seien mehr als 400 aus den USA stammende Gewehre und Pistolen beschlagnahmt worden, hieß es. Der Plan habe „Gewalt erzeugen“ und das Land „destabilisieren“ sollen, sagte Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello auf einer Pressekonferenz.

Kategorisches Dementi aus Madrid

Hinter den Plänen sollen laut Cabello die Geheimdienste Spaniens, der USA und auch Oppositionsführerin María Corina Machado stehen. Der von RTVE zitierte Sprecher des Außenministeriums in Madrid bestritt das jedoch „kategorisch“.

„Die Regierung hat festgestellt, dass die (aus Spanien stammenden) Festgenommenen weder dem (spanischen Geheimdienst) CNI noch einer anderen staatlichen Einrichtung angehören“, sagte er.

Die Beziehungen zwischen dem seit elf Jahren von Maduro autoritär regierten Venezuela und vielen westlichen Ländern hatten sich nach der Präsidentenwahl in dem südamerikanischen Land Ende Juli weiter verschlechtert.

Die regierungstreue Wahlbehörde hatte Maduro zum Sieger erklärt. Die Opposition sprach von Wahlbetrug und reklamierte den Sieg für ihren Kandidaten Edmundo González. Die USA und einige Länder Lateinamerikas erkennen González als Sieger an. Auch die EU bezweifelt das offizielle Ergebnis.

Spanische Verteidigungsministerin: Venezuela ist eine „Diktatur“

In den vergangenen Tagen verschärften sich die Spannungen weiter. Die USA verhängten Sanktionen gegen mehrere Vertraute Maduros, denen sie vorwirft, einen transparenten Wahlprozess behindert zu haben.

Die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles bezeichnete Venezuela als „Diktatur“, woraufhin Caracas die Botschafterin in Madrid zu Konsultationen zurückberief und den spanischen Botschafter in Caracas einbestellte. Oppositionsführerin Machado rief am Samstagabend zu weltweiten Protesten auf.

Der venezolanische oppositionelle Präsidentschaftskandidat Edmundo Gonzalez Urrutia, der gegen die Wiederwahl des amtierenden venezolanischen Präsidenten am 28. Juli angetreten war, floh am 8. September ins spanische Exil und schwor, den „Kampf“ für Freiheit und Demokratie fortzusetzen.

Zuvor war gegen den 75-Jährigen in Venezuela Haftbefehl unter anderem wegen Sabotage, Verschwörung und Amtsanmaßung erlassen worden. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion