Athen: Bewohner und Beamte griechischer Inseln protestieren gegen neue Migrantenlager
Nach der Ankündigung des Baus neuer Migrantenlager auf Inseln in der Ägäis haben sich die Proteste nach Athen ausgeweitet. Behördenvertreter sowie Bewohner der Inseln Lesbos, Chios und Samos protestierten am Donnerstag in Athen gegen die Pläne der Regierung. Dutzende Demonstranten versammelten sich vor dem Innenministerium mit Protestbannern.
„Wenn wir einem Lager für 7000 Menschen zustimmen, könnten es inoffiziell gleich 20.000 bis 25.000 Menschen sein“, sagte Georgios Stantzos, Bürgermeister auf Samos. Die Inselbewohner fordern unter anderem die sofortige Abschiebung einer Vielzahl der illegal ins Land gelangten Menschen und werfen der EU vor, sie im Stich zu lassen.
Geschlossene Lager und schnellere Bearbaitung sind geplant
Griechenland hatte angekündigt, im März mit dem Bau von abgeriegelten Flüchtlingslagern auf fünf Inseln in der Ägäis zu beginnen. Sie sollen bis Mitte 2020 fertig gestellt sein. Bereits bestehende Lager sollen geschlossen werden. In den neuen Einrichtungen sollen nach Angaben von Migrationsminister Notis Mitarachi 20.000 Asylbewerber für eine Dauer von maximal drei Monaten untergebracht werden. Nach Plänen der Regierung sollen die Migranten die neuen Lager nicht mehr unkontrolliert verlassen können.
In Griechenland sitzen derzeit mehr als 36.000 Asylsuchende fest. Verschiedene Organisationen bezeichneten die Zustände als unmenschlich. Es handelt sich um überfüllte Lager auf fünf ägäischen Inseln. Erst im vergangenen Monat hatte die Regierung angekündigt, vor den Küsten mit „schwimmenden Schutzsystemen“ gegen illegal einreisende Migranten vorgehen zu wollen. Im vergangenen Jahr war Griechenland das Land mit der höchsten Zahl neu ankommender illegaler Migranten in Europa.(afp/al)
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