Athen: Anarchisten besetzen Uni-Gebäude als Notunterkunft für Migranten

In Athen haben Anarchisten in den vergangenen Wochen drei Gebäude besetzt und darin Notunterkünfte eingerichtet. Ein Teil der Uni ist schon seit einem Monat besetzt. Der Leitung drohte man Gewalt an.
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Protestmarsch von über 3000 Migranten aus verschiedenen Flüchtlingslagern in Attika am 19. März 2016.Foto: Panayotis ZAMAROS / AFP / Getty Images lesen
Epoch Times28. März 2016

Am 29. Februar wurde das historische Gini-Gebäude der Polytechnischen Universität in eine 6000-Quadratmeter Notunterkunft verwandelt und Migranten aus einer anderen Notunterkunft dort einquartiert.

Während Griechenlands Regierung händeringend nach möglichen Unterbringungen für Migranten und Flüchtlinge sucht, haben Athener Anarchisten und Aktivisten der linken Szene in den vergangenen Wochen einfach Fakten geschaffen. Das griechische Boulevardblatt „Proto Thema“ berichtete, wie ein Universitätsgebäude und zwei zuvor leerstehende Häuser im Stadtteil Exarchia besetzt wurden. Die Uni konnte nichts dagegen unternehmen. Die Besetzter hätten mit Gewalt gedroht, zitierte das Medium Insider. Die Uni-Leitung schweige, ebenso wie Studentenverbände. Die Öffentlichkeit sei entsetzt.

Auch zwei weitere Häuser in Exarchia und wurden eingenommen. Das Viertel gilt in der griechischen Hauptstadt als Hochburg der Autonomen-Bewegung.

Ziel der Aktion sei es laut Initiatoren, “permanente Unterbringung und in Zukunft netzwerkende Einrichtungen zu schaffen, die mittelfristig Ableger bilden und Strukturen bilden, die von Migranten und Flüchtlingen selbst betrieben werden können, um angemessene Lebensbedingungen für alle zu schaffen.”

Alle besetzten Häuser haben ihre eigenen Facebook-Seiten, auf der sie ihre Bedürfnisse durch Fotos und Ankündigungen kommunizieren können.

Auch das Alte Waisenhaus in Thessaloniki wurde im vergangenen Dezember auf ähnliche Weise besetzt und dort seitdem 150 Menschen untergebracht, berichtet Proto Thema.

In Griechenland sind derzeit 48 Migranten-Camps an verschiedenen Orten in Betrieb, die Regierung versucht derzeit noch weitere 19 einzurichten. Der Zustrom von Menschen sei trotz des EU-Türkei-Deals nicht abgeflaut, so Proto Thema. Täglich kämen Menschenzahlen im Tausenderbereich. Die Regierung versuche landesweit leerstehende alte Dorfschulen in abgelegenen Gebieten als Notunterkünfte zu erschließen. (rf)



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