Asyl-Brandbrief: Garmischer Bürgermeisterin nennt „öffentliche Sicherheit“ gefährdet und relativiert nach internationalem Echo
„Die Schwarzen haben das Sagen“ dieser Satz gelangte aus Garmisch-Partenkirchen in die weite Welt. Er bezog sich auf eine Erstaufnahme-Einrichtung mit 250 Bewohnern, dem „Abrams-Komplex“. Derzeit leben dort 150 Menschen aus Schwarzafrika, 80 Prozent davon alleinstehende junge Männer. Diese würden in dem Asylheim bereits das Regiment führen und auch der sehr professionell arbeitende Sicherheitsdienst habe sich damit abgefunden, hieß es in dem Brandbrief der Garmischer Bürgermeisterin, welche an Oberbayerns Regierung schrieb: Sie sehe sich gezwungen zu reagieren, um die „öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht erhalten zu können“ angesichts der „in den letzten Wochen sich immer mehr zuspitzende Situation in und um die Asyl-Erstaufnahmeeinrichtung Abrams“.
In dem Brief wurde auch erwähnt, wie sich die Anwesenheit der Migranten auf den Tourismus-Ort auswirkt. Unter anderem durch deutlich gestiegene Kriminalität. Der Tourismus als Einnahmequelle sei gefährdet, falls es so weitergeht, kommuniziert der Brief. Garmisch ist als Ski- und Wander-Paradies berühmt. Negative PR wirkt da schnell existenzbedrohend. Und diese kam prompt:
„Straßenkämpfe, Vandalismus und sexuelle Übergriffe“
Über „Straßenkämpfe, Vandalismus und sexuelle Übergriffe“ berichtete nun die internationale Presse nach Bekanntwerden des Briefs im Garmischer Tagblatt. Es klang, als würden afrikanische Migranten bereits das gesamte Städtchen mit den 27.000 Einwohnern dominieren. Dies kommunizierte zum Beispiel der russische Sender RT auf seiner Website, genauso wie die britischen „Daily Mail“ und „Express“, Oe24 at, sowie Medien in Tschechien und Polen, so der „Merkur“.
Die „Daily Mail“ erwähnte, dass sich laut Garmischer Socialmedia in der Erstaufnahme „sexuelle Übergriffe der übelsten Sorte“ abspielen würden. Diese habe der lokale Vize-Polizeichef Holzer jedoch nicht bestätigen können.
Fakt ist: Die Schilderungen in dem Brandbrief waren eindringlich. Bürgermeisterin Dr. Sigrid Meierhofer (60, SPD) warnte in dem Schreiben die Regierung von Oberbayern: Es müsste gehandelt werden und Veränderungen geben. Ansonsten sehe sie sich zu Schritten gezwungen, um die dauerhafte Nutzung der Flüchtlingsunterkunft unmöglich zu machen. Sie nannte dies im Brief „alternativlos“.
Am Donnerstag versuchte die Bürgermeisterin nun ihre eigenen Formulierungen zu relativieren. Sie hatte den Brandbrief an einige Lokalpolitiker intern weitergeleitet. Dass ihn jemand an die Lokalpresse weitergab und er Wellen schlug, war unbeabsichtigt.
Darstellung „unendlich fern jeglicher Realität“
Das Bild, das Medien nun teilweise von ihrer Stadt gezeichnet hätten, sei „unendlich fern jeglicher Realität“, sagte Meierhofer zur „Süddeutschen Zeitung„. Das Problem liege „allein in der jetzigen Form der Erstaufnahmeeinrichtung“ im Abrams-Komplex.
Die dort lebenden aktuell 250 Asylbewerber müssten eigentlich längst anderweitig untergebracht sein. Doch die Erstaufnahme ist für viele zum längerfristigen Aufenthaltsort geworden. Personal zur Betreuung und Bildungsangebote gibt es nicht – die meisten der Männer langweilen sich. Deshalb gingen sie gerne auch in größeren Gruppen in den Kurpark, was man ihnen ja nicht verdenken könne.
Ihr Schreiben habe nur die Behörden aufrütteln und nie öffentlich werden sollen, sagte Meierhofer nun laut SZ. Dazu dass es nun an die große Glocke kam, sagt sie: „Das hat sich in eine Richtung entwickelt, die ich ja auch nicht voraussehen konnte.“
Tourismus ist in Garmisch Existenzgrundlage
Meierhofer hatte in dem Brandbrief von einer erheblich ansteigenden Zahl von Delikten durch Bewohner der Einrichtung berichtet. Dies belegte sie mit Fallzahlen der Polizei. Insbesondere im Kurpark seien „Hausverbote in nie dagewesener Zahl“ ausgesprochen worden und es gebe Gewalttaten, die das Maß des bisher Erlebten sprengen, formulierte der „Merkur“. Derartige Entwicklungen in einem Tourismusort „entziehen unseren Wirtschaftsbetrieben die Existenzgrundlage“, schrieb die Bürgermeisterin. So würden Gastronomie-Betriebe ihren Mitarbeiterinnen bereits empfehlen, bei Dunkelheit das Stadtzentrum zu meiden.
Im Brandbrief schrieb Meierhofer auch, dass sich Beschwerden von Bürgern häufen, die nicht einem rechten oder extremen Lager zuzuordnen seien: „Sie bringen ihre Sorgen und Nöte zum Ausdruck.“
Die „SZ“ berichtet unter Berufung auf Garmischer Lokalpolitiker: Die Beschwerden über die Flüchtlinge und darüber, dass man sich in Garmisch nicht mehr wohlfühle, kämen fast ausschließlich von Gästen, beinahe täglich treffe inzwischen ein solches Schreiben ein.
Garmischs SPD-Bürgermeisterin gilt in ihren eigenen Reihen – wegen ihrer großen Hilfsbereitschaft gegenüber Flüchtlingen – als über jeden Zweifel erhaben.
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