Assad kritisiert Offensive als westlichen Einflussversuch in Syrien
Der syrische Machthaber Baschar al-Assad bezeichnet die jüngste Offensive dschihadistischer Kämpfer als Versuch, die Region im Interesse westlicher Mächte neu zu gestalten. Dies erklärte er in einem Telefongespräch mit dem iranischen Präsidenten Massud Peseschkian.
Die Dschihadistengruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und verbündete Gruppen starteten überraschende Angriffe, die zu den schwersten Kämpfen seit 2020 führten. Über 457 Menschen, darunter 72 Zivilisten, wurden bislang getötet.
Kontrolle über Aleppo und andere Gebiete
Die Offensive führte zur Einnahme von Aleppo, mit Ausnahme der kurdischen Stadtteile, sowie weiterer Städte wie Chan Scheichun und Maaret al-Numan. Bilder zeigen zurückgelassene Panzer und Ausrüstung syrischer Regierungstruppen.
Der Krieg in Syrien begann 2011 nach gewaltsamen Reaktionen auf Proteste. Über eine halbe Million Menschen starben, Millionen wurden vertrieben. Der Konflikt war zuletzt weitgehend eingefroren.
Internationale Reaktionen
Die USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien fordern Deeskalation und den Schutz von Zivilisten. Ziel sei es, humanitäre Hilfe sicherzustellen und Vertreibungen zu vermeiden.
Die Türkei wies Assads Vorwürfe der „ausländischen Einmischung“ zurück. Pro-türkische Kämpfer übernahmen laut Berichten die Kontrolle über Tal Rifaat. Kurdische Zivilisten aus der Region werden evakuiert.
Russland und der Iran sagten Assad militärische Hilfe zu. In gemeinsamen Luftangriffen wurden Ziele in Idlib bombardiert, wobei mehrere Zivilisten ums Leben kamen.
Der Irak verlegte Panzer an die syrische Grenze. Rund 200 Kämpfer einer pro-iranischen Gruppe sollen zur Unterstützung der syrischen Regierung nach Aleppo entsandt worden sein.
Schwierige Informationslage
Die Eskalation in der Provinz Idlib zeigt sich in heftigen Bombardierungen durch Russland und Syrien, die weitere zivile Opfer forderten.
Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die auf einem Netzwerk vor Ort basiert, sind von unabhängiger Seite kaum zu überprüfen. (afp/red)
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