Armenien meldet „erbitterte Kämpfe“ nahe der Stadt Schuscha in Berg-Karabach
Armenien hat am Samstag schwere Gefechte von Kämpfern der Südkaukasus-Region Berg-Karabach mit aserbaidschanischen Streitkräften gemeldet. Nahe der strategisch wichtigen Stadt Schuscha habe es in der Nacht zum Samstag „besonders intensive und erbitterte Kämpfe“ gegeben, sagte die Sprecherin des armenischen Verteidigungsministeriums, Schuschan Stepanjan. Ein armenischer Armeesprecher teilte auf Facebook mit, es habe keine Verluste gegeben, die Kämpfe würden jedoch andauern.
Die Hügelstadt Schuscha liegt an einer strategisch wichtigen Hauptstraße, die Berg-Karabachs Regionalhauptstadt Stepanakert mit dem Gebiet Armeniens verbindet. Zwischen Schuscha und Stepanakert liegen etwa 15 Kilometer. Zahlreiche Angriffe aus Aserbaidschan in diesem Gebiet seien neutralisiert worden, erklärte die armenische Ministeriumssprecherin weiter.
Den armenischen Angaben zufolge wurde auch die Stadt Schuscha von der aserbaidschanischen Armee beschossen. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium wies diese Angaben als „völlig unwahr“ zurück.
Wegen des Konflikts um die Südkaukasus-Region telefonierte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron am Samstag mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin, wie das Büro des französischen Präsidenten mitteilte. Demnach kamen die Staatschefs überein, dass „die Kämpfe eingestellt werden müssen“, um Verhandlungen „auf einer realistischen Grundlage“ zu ermöglichen.
Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Toten. Die selbsternannte Republik Berg-Karabach wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt.
Der Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan um die umstrittene Kaukasus-Region war Ende September wieder voll entbrannt. Seit Beginn der Kämpfe wurden nach offiziellen Angaben beider Konfliktparteien mehr als 1200 Menschen getötet. (afp)
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