Armee: Putschversuch in Demokratischer Republik Kongo vereitelt

Ausländer und Kongolesen haben nach Angaben der Armee einen Staatsstreich in der DK Kongo unternommen. Der Versuch sei vereitelt wurden, die Lage wieder ruhig.
Uniformierte auf einem Lastwagen: Der Osten des Kongo gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt.
Uniformierte auf einem Lastwagen: Der Osten des Kongo gilt als eine der gefährlichsten Regionen der Welt.Foto: Moses Sawasawa/AP/dpa
Epoch Times19. Mai 2024

In der Demokratischen Republik Kongo ist nach Angaben der Armee am Sonntag ein Putschversuch von Einheimischen und Ausländern vereitelt worden. „Der Versuch eines Staatsstreichs ist im Keim erstickt worden von den Verteidigungs- und Sicherheitskräften“, sagte Armeesprecher General Sylvain Ekeno in einer kurzen im Staatsfernsehen ausgestrahlten Erklärung.

„An diesem Versuch waren Ausländer und Kongolesen beteiligt“, sagte der Armeesprecher weiter. Sie alle seien außer Gefecht gesetzt worden, so dass sie keinen Schaden mehr anrichten könnten – „ihr Anführer eingeschlossen“.

Die Bürger rief der General auf, „ihren Beschäftigungen frei und ruhig nachzugehen“. Wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten, war die Lage in der Hauptstadt Kinshasa am Sonntag ruhig.

Details zu dem Putschversuch nannte der Armeesprecher nicht. Seiner Mitteilung vorausgegangen war in der Nacht ein Angriff auf die Residenz von Wirtschaftsminister Vital Kamerhe in einem Viertel des Stadtteils Gombe in Kinshasa. Das Gebäude befindet sich wiederum nicht weit entfernt vom Palast der Nation, dem Amtssitz von Staatschef Félix Tshisekedi.

Der japanische Botschafter in Kinshasa, Hidetoshi Ogawa, hatte zu dem Vorfall im Onlinedienst X geschrieben, es habe einen „bewaffneten Angriff“ auf die Residenz des Wirtschaftsministers gegeben.

„Informierten Quellen zufolge sind zwei Polizisten und ein Angreifer tot“, hieß es in dem Post weiter. Der Minister wurde demnach bei dem Angriff nicht verletzt. Die französische Botschaft hatte über „Schüsse aus automatischen Waffen“ in dem Viertel informiert und dazu aufgerufen, das Gebiet zu meiden.

Reich an Bodenschätzen, reich an Rebellen und Kämpfen

Die DR Kongo ist ein Land mit außergewöhnlichem mineralischen Reichtum. Die Bodenschätze umfassen wertvolle Ressourcen wie Gold, Öl, Diamanten, Kobalt, Kupfer, Coltan, Germanium und Uran. Insbesondere besitzt der Kongo die reichhaltigsten Kobalt- und Coltanvorkommen der Welt, mit rund 80 Prozent der globalen Coltanreserven und 10 Prozent der weltweiten Kupferreserven.

Die Ausbeutung dieser Ressourcen führt zu ständigen Konflikten und Gewalt. Rebellengruppen, das Militär, ausländische Unternehmen und Nachbarstaaten kämpfen erbittert um die Kontrolle über die ertragreichen Gebiete. Die Kämpfe verschärfen die politische Instabilität und tragen zur extremen Armut und Verschuldung des Landes bei.

Seit über 20 Jahren herrschen in der DR Kongo unaufhörliche Konflikte und Bürgerkriege. Rund 130 bewaffnete Gruppen kämpfen um territoriale Macht und die Kontrolle über die natürlichen Ressourcen des Landes.

Im Jahr 2023 waren mehr als fünf Millionen Menschen innerhalb des Landes auf der Flucht, die höchste Zahl in Afrika. Die humanitäre Situation in den Konfliktgebieten ist verheerend.

Ein Drittel der Bevölkerung der DR Kongo, etwa 97 Millionen Menschen, ist von akuter Nahrungsmittelunsicherheit betroffen. Knapp drei Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, und mehr als sechs Millionen Menschen leiden täglich Hunger, wobei der Großteil Kinder unter fünf Jahren sind. Im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen belegt das Land Platz 175 von 189 Ländern. (afp/red)



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