Armee: Philippinische Selbstmordattentäterinnen waren Witwen von Islamisten
Die beiden Selbstmordattentäterinnen, die am Montag (24. August) im Süden der Philippinen einen Doppelanschlag mit 15 Toten verübt haben, waren Witwen von Kämpfern der Islamistenmiliz Abu Sayyaf. Die Attentäterinnen seien als Nanah und Inda Nay identifiziert worden, erklärte der philippinische Armeechef Cirilito Sobejana am Mittwoch. Ein Bekenntnis der mit der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ verbündeten Abu-Sayyaf-Miliz gab es zunächst nicht.
Nanah sei die Witwe des philippinischen Islamisten Norman Lasuca gewesen, der sich im Juni 2019 auf der Insel Jolo gemeinsam mit einem anderen Attentäter in die Luft gesprengt und dabei mehrere Menschen getötet hatte, erklärte Sobejana. Es werde geprüft, ob Nanah Indonesierin sei.
Den Angaben zufolge war die zweite Attentäterin, Inda Nay, die Witwe des im November vergangenen Jahres bei einem Schusswechsel mit Sicherheitskräften getöteten Islamisten Talha Jumsah. Jumsah galt als Verbindungsmann zwischen der Abu-Sayyaf-Miliz und dem IS.
Zahl der Todesopfer wird nach oben korrigiert
Die Zahl der Todesopfer des Doppelanschlags in der Nähe einer katholischen Kathedrale auf der Insel Jolo am Montag erhöhte sich am Mittwoch nach Angaben der Armee auf 15. Zuvor waren 14 Tote berichtet worden. 74 Menschen seien verletzt. In derselben Region hatte es im Januar vergangenen Jahres einen Selbstmordanschlag mit 21 Toten gegeben, der einer islamistischen Gruppe mit Verbindungen zu Abu Sayyaf zugeschrieben wurde.
Jolo liegt im mehrheitlich muslimischen Süden der Philippinen. In der Region wurden in den vergangenen Jahrzehnten bei Kämpfen mit militanten Rebellen rund 150.000 Menschen getötet. Die von den USA als Terrororganisation geführte Islamistengruppe Abu Sayyaf ist in der Region sehr aktiv.
Die mit dem IS in Verbindung stehende Gruppe wurde in den 90er Jahren mit Geld von Al-Kaida-Führer Osama bin Laden gegründet. Sie wurde durch die Entführung zahlreicher Ausländer bekannt. (afp)
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