Argentinier demonstrieren gegen Straferleichterungen für Peiniger der Diktatur

In Argentinien hat es Proteste gegen Straferleichterungen für einstige Peiniger der Militärdiktatur gegeben. Der als "blonder Todesengel" bekannt gewordene Ex-Offizier Astiz könnte vom Gefängnis in den Hausarrest überstellt werden. 
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Argentinien Flagge.Foto: EITAN ABRAMOVICH/AFP/Getty Images
Epoch Times25. März 2018

In Buenos Aires und anderen Städten Argentiniens haben am Samstag zehntausende Menschen gegen mögliche Straferleichterungen für einstige Peiniger der Militärdiktatur demonstriert.

Die Proteste richteten sich gegen Pläne, lebenslange Haftstrafen von verurteilten Straftätern unter bestimmten Bedingungen in Hausarrest umzuwandeln. Vor einigen Tagen hatten argentinische Medien berichtet, dass dies für den als „blonder Todesengel“ bekannt gewordenen Ex-Offizier Alfredo Astiz gelten könnte.

Astiz, der eine lebenslange Haftstrafe absitzt, ist eine Symbolfigur für die Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur (1976 bis 1983). Er steht auf einer Liste von 1436 Verurteilten, die „die Bedingungen einer Strafmaßänderung“ aus medizinischen Gründen erfüllen. Mehr als hundert der potenziellen Nutznießer der Straferleichterung sind ehemalige Folterer des Militärregimes. Astiz ist krebskrank, was nach Ansicht der Strafvollzugsbehörde seine Überstellung in den Hausarrest rechtfertigen würde. Die endgültige Entscheidung über die Straferleichterung liegt bei der Justiz.

Die Demonstrationen fanden am 42. Jahrestag des Militärputsches vom 24. März 1976 statt. Zu den Protesten aufgerufen hatten Menschenrechtsorganisationen wie die Mütter der Plaza de Mayo. Die 1977 gegründete Organisation sucht Kinder, die während der Diktatur entführt wurden.

Während der Militärdiktatur in Argentinien, die als eine der brutalsten Diktaturen in Lateinamerika galt, wurden Schätzungen zufolge etwa 30.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos. Die Junta verfügte über Folterzentren, darunter die von Astiz geleitete Marineingenieursschule ESMA in Buenos Aires. Allein dort sollen rund 5000 Menschen gefoltert worden sein. (afp)



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