Arabische Staaten werfen Katar Verbindungen zu „Terroristen“ vor – Doha weist Vorwürfe zurück
Mit einer Liste angeblich von Katar unterstützter „Terroristen“ haben Saudi-Arabien und seine Verbündeten ihre Vorwürfe gegen die Regierung in Doha bekräftigt.
Das Dokument zeige, dass Katar „einerseits ankündigt, Terrorismus zu bekämpfen und andererseits verschiedene Terrororganisationen unterstützt und beherbergt“, teilten Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain am Freitag mit. Die Regierung in Doha wies die Vorwürfe als „unbegründet“ zurück.
Die vier arabischen Staaten hatten am Montag die diplomatischen Beziehungen zu Katar überraschend gekappt. Begründet wurde dies unter anderem mit Katars Verbindungen zu „Terrororganisationen“. Das Emirat ist seitdem in der Region weitgehend isoliert, der Landweg dorthin ist gesperrt, der Flugverkehr stark behindert.
Die nun veröffentlichte Liste enthält die Namen von 59 Einzelpersonen und zwölf Organisationen. Unter ihnen sind der in Doha ansässige geistliche Anführer der Muslimbruderschaft, Jusuf al-Karadwi, sowie von Katar finanzierte Wohltätigkeitsorganisationen.
Die von Saudi-Arabien, den Emiraten, Bahrein und Ägypten veröffentlichte Erklärung „bestätigt erneut unbegründete Anschuldigungen“, erklärte die katarische Regierung am Freitag.
Am Donnerstag verwahrte sich Katars Außenminister Scheich Mohammed al-Thani in einem Interview der Nachrichtenagentur AFP gegen eine Einmischung in die Außenpolitik des Landes. „Niemand hat das Recht sich in unsere Außenpolitik einzumischen“, sagte al-Thani. „Wir sind nicht bereit, die Unabhängigkeit unserer Außenpolitik aufzugeben“, sagte er. Zugleich bekräftigte er, dass sein Land entschieden gegen den „Terrorismus“ vorgehe. Al-Thani kommt am Vormittag in Wolfenbüttel mit Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) zusammen.
Ägypten verlangte am Donnerstag Ermittlungen des UN-Sicherheitsrats gegen Katar. Doha habe „bis zu eine Milliarde Dollar“ Lösegeld an eine mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündete „Terrorgruppe“ bezahlt, die im Irak Mitglieder der katarischen Königsfamilie entführt habe, sagte Ägyptens Vize-Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ihab Mustafa. Er nannte keine weiteren Einzelheiten und verwies auf Medienberichte. „Sollte sich das bestätigen, wäre dies eine „eindeutige Unterstützung von Terrorismus“, sagte Mustafa.
Katar ist Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für das Nachrichtenmagazin „Focus“ sind 59 Prozent der Deutschen dafür, dass der Fußballverband Fifa dem Emirat die WM entzieht. 26 Prozent lehnen den Entzug der WM ab, 15 Prozent waren unentschlossen oder machten keine Angaben. (afp)
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