Apple-Lieferant in China soll Arbeits- und Umweltgesetze verletzt haben
Kürzlich erschien ein ziemlich kritischer Bericht über Pegatron in China, einen Lieferanten von Apple, der iPhones-, Computer- und iPad-Teile produziert. Laut dem Artikel habe Pegatron 86 Regularien des Arbeitsrechts, sowie mehrere Umweltgesetze verletzt.
Apples Lieferant verwende diskriminierende Einstellungspraktiken und habe seine Mitarbeiter überarbeitet und unterbezahlt. Außerdem habe er laut der Hongkonger Überwachungsorganisation „China Labor Watch“ (CLW) unbehandelte giftige Abfallstoffe im Abwasserkanal entsorgt und eine „große Anzahl“ an anderen Verstößen gegen die nationalen und internationalen Gesetze und gegen Apples Verhaltenskodex begangen.
Es wird berichtet, dass die Bedingungen so schlecht sind, dass die Neuangestellten sich weigern, für eine lange Zeit in den Fabriken zu arbeiten. CLW gibt an, dass in einer Fabrik bereits 30 von 110 Neueinstellungen in den ersten zwei Wochen wieder gekündigt haben.
Obwohl Auszüge aus Apples „Supplier Responsibility Report“ von 2013 sagen, dass Apple 393 Lieferanten-Audits innerhalb der gesamten Lieferkette mit exzellenten Ergebnissen durchgeführt hat, enthüllten CLWs verdeckte Untersuchungen bei drei Fabriken von Pegatron mindestens 36 rechtliche und 50 ethische Verstöße.
Carolyn Wu, Apple-Sprecherin in Peking, sagte zu Bloomberg, dass Apple seit 2007 allein 15 Audits bei Pegatron-Fabriken durchgeführt hat. Apple’s Probleme zeigen die Tücken auf, wenn man die Performance eines Lieferanten messen möchte und dabei ausschließlich mit Audits arbeitet, anstatt Vollzeit-Beobachter und Compliance-Personal in den Einrichtungen des Lieferanten zu beschäftigen.
Unter den Befunden von CLW waren Einstellungspraktiken, die schwangere Frauen diskriminieren und auch Menschen, die älter als 35 Jahre sind. Auch Menschen mit Tattoos, Tibeter, Uighuren und vom Stamm der Hui werden diskriminiert.
Obwohl Apple behauptet, dass seine Lieferanten zu 99 Prozent Apples 60-Stunden-Woche-Regel einhalten, ist dies ein direkter Verstoß gegen Chinas Limitierung von 49 Stunden pro Woche. Bei den untersuchten Fabriken betrage laut CLW die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 67 Stunden.
Apple-Sprecherin Wu sagte zu Bloomberg, dass ein Audit von Pegatron-Mitarbeitern, die Apple-Produkte herstellten, eine durchschnittliche Wochenarbeitszeit von 46 Stunden ergab. Keine der beiden Quellen hat zwischen regulärer Arbeitszeit und Überstunden differenziert.
Laut CLW würden Mitarbeiter in einer Pegatron-Fabrik in Shanghai dazu gezwungen, Überstunden nicht zu berichten. Die Löhne in der Fabrik wären nur etwa die Hälfte des Durchschnittslohnes in Shanghai und die Mitarbeiter seien auf Überstunden angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Bloomberg berichtete, dass Apple die Anschuldigungen untersuchen würde und dem Bericht kritisch gegenüberstünde. Das Unternehmen behaupte, dass einige Vorwürfe, wie zum Beispiel schlechte Duschköpfe in den Duschräumen, unbedeutend seien. Jedoch fanden CLWs Ermittler solch ernsthafte Mängel wie unzureichende Feuerfluchtwege und ungenügende Brandverhütungs-Schulungen.
CLW stellte fest, dass bei zweien der untersuchten Pegatron-Fabriken Mitarbeiter Schmutzwasser in den Abwasserkanal gekippt und die örtliche Wasserquelle verschmutzt hätten und das geschah, obwohl Pegatron angibt, nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert worden zu sein.
Artikel auf Englisch: Apple Contractor in China Said to Violate Labor, Environment Laws
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