Appell an Chinas Premier in New York: „Stoppt die Verfolgung von Falun Gong in China“
NEW YORK – Zum Appell für eine sofortige Beendigung der Verfolgung von Falun Gong in China, stand Zhang Shufen am Montag außerhalb des UN-Hauptquartiers in New York. Angesichts der strengen Sicherheitsvorkehrungen kamen der Chinesin Bilder ihrer zweijährigen Haft im Frauengefängnis von Peking in Erinnerung und Tränen liefen über ihr Gesicht.
Bis 2008 war Zhang Shufen Kundendienstvertreterin bei einem Unternehmen in Peking, als ihre Verhaftung durch die örtliche Polizei das bürgerliche Leben jäh unterbrach. Wegen ihres Glaubens an Falun Gong und ihres Lebens nach dessen Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Toleranz, wurde sie im Gefängnis gefoltert und dabei vielen körperlichen und seelischen Qualen unterworfen. Schließlich führte ihre Standhaftigkeit und ihr Bekenntnis zu Falun Gong zu ihrem Zwangsexil.
Zusammen mit mehr als einem Dutzend weiteren Demonstranten war sie gekommen, um den chinesischen Premierminister Li Keqiang vor der Teilnahme an seiner ersten UN-Konferenz mit ihrer Botschaft zu begrüßen.
„Ich möchte, dass jeder über die bösartige Natur der Kommunistischen Partei Chinas informiert wird“, sagte Zhang.
David Tompkins, einer der Veranstalter der Demonstration, sagte, dass die Beschwerde der Verfolgten ihnen helfen würde, „die Verfolgung von Falun Gong in China zu beenden“. Sie dauert schon seit 17 Jahren an.
Die gelb gekleideten Demonstranten forderten auf Bannern, den ehemaligen Regime-Führer Jiang Zemin vor Gericht zu stellen. Er war es, der Falun Gong 1999 zum Staatsfeind und damit zum Feind der Kommunistischen Partei erklärte. Er nahm das als Vorwand für eine beispiellose Kampagne. Landesweite Hasspropaganda, Zwangsarbeit, Folter, und eine Industrie von Zwangsorganentnahmen folgten.
Falun Gong, auch Falun Dafa genannt, ist eine alte chinesische Disziplin mit moralischen Lehren und meditativen körperlichen Übungen. Es gewann in China in den späten 1990er Jahren zunehmend an Popularität. Im Jahr 1999 schätzte die Behörde für öffentliche Sicherheit, dass etwa 70 Millionen Menschen Falun Gong praktizierten.
Besondere Dringlichkeit für die Forderungen
Laut Tompkins, gibt es eine besondere Dringlichkeit für die Forderungen der Gruppe nach Gerechtigkeit aufgrund neuer Ermittlungs-Erkenntnisse von David Kilgour, ehemaliges kanadisches Mitglied des Parlaments, von David Matas, dem bekannten Menschenrechtsanwalt und Ethan Gutmann, einem amerikanischen Investigativ-Journalisten. Ihr neuester gemeinsamer Bericht legte die Zahl der Falun Gong-Praktizierenden, die jährlich für ihre Organe getötet werden, bei 60.000 bis 100.000 fest.
„Die Zahlen der Getöteten sind einfach viel höher als das, was wir in der Vergangenheit gedacht haben“, sagte Tompkins.
Falun Gong-Praktizierende sind nicht die einzigen Opfer in China, die Ziel der staatlich sanktionierten Tötung für Organe sind. Tibeter, Uiguren und Hauschristen wurden auch unter der Herrschaft des chinesischen kommunistischen Regimes gezielt getötet, vermuten die Forscher.
Tompkins hoffte, dass noch mehr New Yorker kommen würden, um sich mit den erschreckenden Tatsachen auseinanderzusetzen: „Wenn Sie eine Transplantation benötigen, und Sie gehen nach China, dann wird jemand ermordet werden, um diese Organe zu liefern,“ sagt Tompkins und fügt hinzu: „Und es sind nicht die hingerichteten Gefangenen, wie es die chinesischen Behörden behaupten.“
Premierminister Li Keqiang steht an zweihöchster Stelle im siebenköpfigen Politbüro vom Ständigen Ausschuss der Kommunistischen Partei, die China genau genommen regiert. Er hat seit Ende 2012 diese Position inne, als Xi Jinping Führer des kommunistischen Regimes wurde.
Li hielt am 21. September eine Rede vor den Vereinten Nationen. Geplant sind noch weitere Besuche in Kanada und Kuba.
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Originalbericht auf Englisch: Demonstrators bring Falun Gong into Focus as Chinese Premier visits New York