Anklage fordert für Südkoreas Ex-Präsidentin 35 Jahre Haft
In einem Berufungsverfahren zu Korruptionsvorwürfen gegen Südkoreas frühere Präsidentin Park Geun Hye hat die Anklage 35 Jahre Haft für sie gefordert. In ihrem Schlussplädoyer am Mittwoch habe die Staatsanwaltschaft außerdem die Anhebung der gegen Park verhängten Geldstrafe von 20 Milliarden auf 33,3 Milliarden Won (24,7 Millionen Euro) gefordert, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Das Urteil soll am 10. Juli fallen.
Park war 2017 über die gegen sie erhobenen Korruptionsvorwürfe gestürzt, nach Massenprotesten trat die erste Frau an der Spitze Südkoreas zurück. In der Folge wurde die Politikerin wegen Bestechung, Machtmissbrauchs, Verstoßes gegen das Wahlgesetz und der Annahme von Geld des südkoreanischen Geheimdienstes zu 32 Jahren Haft verurteilt. Seitdem sitzt Park im Gefängnis.
Allein für Bestechung, Machtmissbrauch und die Geheimdienstzahlung wurde damals eine kombinierte Strafe von 30 Jahren Gefängnis ausgesprochen. Südkoreas Oberster Gerichtshof entschied aber, dass der Vorwurf der Bestechung separat hätte verhandelt werden müssen.
Die Aufdeckung des Korruptionsskandals um Park hatte dubiose Verbindungen zwischen der Politik und großen Konzernen zu Tage gebracht. Vor Gericht wurde Park für schuldig befunden, von mehreren Konzernen, darunter Samsung Electronics, illegal umgerechnet etwa 18 Millionen Euro erhalten oder zugesagt bekommen zu haben. Außerdem habe sie Geheimdokumente weitergegeben und kritische Beamte entlassen.
Eine entscheidende Rolle bei den illegalen Machenschaften spielte Parks Vertraute Choi Soon Sil, die deswegen eine 18-jährige Haftstrafe verbüßt. (afp/rm)
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