Ankara will „Freundschaft“ zu Moskau bewahren
Nach dem tödlichen Angriff auf den russischen Botschafter in Ankara will sich die türkische Regierung für die Bewahrung der „Freundschaft“ zu Moskau einsetzen.
„Wir werden diesen Angriff keinen Schatten auf die Freundschaft zwischen der Türkei und Russland werfen lassen“, erklärte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu am Montag. Innenminister Süleyman Soylu erklärte, der Anschlag auf Andrej Karlow sei ein „Attentat auf die türkisch-russischen Beziehungen“.
Die Beziehungen zwischen Ankara und Moskau hatten sich nach einer mehrmonatigen Eiszeit wegen des Abschusses eines russischen Kampfflugzeugs durch die türkische Luftwaffe zuletzt wieder verbessert. Obwohl die beiden Staaten im syrischen Bürgerkrieg auf entgegengesetzten Seiten stehen, gab es unter anderem zur umkämpften Großstadt Aleppo intensive Kontakte.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan rief seinen russischen Kollegen Wladimir Putin am Montagabend an, um ihn über das Attentat zu informieren, wie sein Büro mitteilte. Laut Ankaras Bürgermeister Melih Gökcek handelte es sich bei dem Mann, der den Botschafter bei der Eröffnung einer Fotoausstellung erschoss, um einen türkischen Polizisten.
Der Experte Dominique Moisi vom Forschungsinstitut Montaigne in Paris sagte der Nachrichtenagentur AFP, er erwarte nicht, dass der Anschlag „bedeutende Auswirkungen“ auf das Verhältnis der beiden Staaten haben werde. „Beide Seiten bemühen sich darum, dass er keine Folgen hat. Wladimir Putin und Erdogan haben sich schon gesprochen.“
Die Tat zeige aber, dass „das, was in Aleppo geschieht, von einem Teil der muslimischen Bevölkerung nicht akzeptiert wird“, sagte Moisi. Auf einem Video der Tat ist zu sehen, wie der Attentäter „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) ruft und sich auf Arabisch zum Dschihad bekennt, bevor er auf Türkisch ruft: „Vergesst Syrien nicht, vergesst Aleppo nicht!“ (afp)
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