Animateure und Fremdgänger: Tops und Flops der F1-Saison
Eine Auswahl an Tops und Flops:
TOPS:
König der Saison: Für Bernie Ecclestone ist Lewis Hamilton schlicht „der beste Weltmeister, den wir jemals hatten“. Zumindest bis zu seinem vorzeitigen Titelgewinn in Austin Ende Oktober war der Brite der dominierende Fahrer des Jahres, ließ auch Teamrivale Nico Rosberg keine Chance. Auch abseits der Strecke gehörten Jetsetter Hamilton die meisten Schlagzeilen – so mag es Vermarkter Ecclestone.
Animateur der Saison: Sebastian Vettel hat bei Ferrari das Lachen zurückgebracht. Schon im zweiten Rennen mit der „Roten Göttin“ feierte er seinen ersten Sieg, die Saison hindurch blieb er Stammgast bei der Champagner-Zeremonie. Angetrieben vom Gute-Laune-Piloten aus Heppenheim rückte die Scuderia an die Silberpfeilen immer näher ran. 2016 will Vettel zum Überholen ansetzen.
Comeback der Saison: Nach 23 Jahren ist Mexiko zurück im Kalender der Formel 1 – und wie. Die Rückkehr wird ein rauschendes Fest. Die Tribünen im Autódromo Hermanos Rodríguez sind rappelvoll, die Fahrt durch ein ehemaliges Baseball-Stadion liefert tolle Bilder inklusive La-Ola-Wellen. Die Piloten schwärmen von der Atmosphäre, die an Fußball-Fiestas erinnert.
Fahranfänger der Saison: Als Max Verstappen sein Grand-Prix-Debüt in Australien gibt, hat er noch nicht einmal einen Führerschein. Der Niederländer ist mit 17 Jahren der jüngste Pilot der Formel-1-Geschichte. Zweifler bringt der Jüngling schnell zum Schweigen. Im Verlauf der Saison begeistert Verstappen mit tollen Überholmanövern und zeigt erstaunliche Reife.
Fremdgänger der Saison: In der Formel 1 wartet Nico Hülkenberg auch nach mehr als 90 Rennen auf einen Podiumsplatz. Beim Ausflug zum 24-Stunden-Klassiker in Le Mans klappte es dagegen gleich auf Anhieb mit dem Sieg im Porsche. Einziges Problem: 2016 kann Hülkenberg den Titel wohl nicht verteidigen, weil am gleichen Tag der Grand Prix in Aserbaidschan angesetzt ist.
FLOPS:
Irrtum der Saison: Lewis Hamilton konnte es nicht fassen. Der Weg zum Prestigesieg in Monaco war frei, als den Mercedes-Strategen ein hochnotpeinlicher Fehler unterlief. Hamilton wurde zu einem unnötigen Reifenwechsel an die Box beordert und war plötzlich nur noch Dritter. Stattdessen fuhr Stallgefährte Rosberg als Erster durchs Ziel. Am liebsten hätte Hamilton danach die Siegerehrung geschwänzt.
Absturz der Saison: Fernando Alonso, Jenson Button, McLaren – das klingt nach Siegen in Serie. Doch vom Ruhm der Vergangenheit blieb wenig übrig. Weil Motorenpartner Honda die komplizierte Hybridtechnik nicht in den Griff bekam, fuhren die einstigen Weltmeister Alonso und Button weit hinterher. Am Ende blieb nur Galgenhumor, als sich das Duo in Brasilien trotzdem für die Kameras aufs Podium schlich.
Drohung der Saison: Dietrich Mateschitz ist der Spaß an seinen Formel-1-Spielzeugen vergangen. Weil es sportlich seit zwei Jahren rückwärts geht, drohte der Getränke-Milliardär sogar mit dem Ausstieg seiner Teams Red Bull und Toro Rosso. Im Streit wurde der Vertrag mit Motorenlieferant Renault vorzeitig gekündigt. Ein neuer Partner aber fand sich nicht. Nun geht es wohl doch miteinander weiter.
Absage der Saison: Erstmals seit 1960 drehte die Formel 1 in diesem Jahr nicht in Deutschland ihre Runden. Der als Gastgeber vorgesehene Nürburgring konnte die Antrittsgage für den PS-Zirkus nicht aufbringen, der Hockenheimring wollte nicht ins finanzielle Risiko. „Es scheint so, als wären die Leute beim Motorsport in anderen Ländern heute mit mehr Leidenschaft dabei“, meint Sebastian Vettel.
Abfindung der Saison: Ein bizarrer Vertragsstreit kostete das ohnehin gebeutelte Sauber-Team viel Geld und Nerven. Der Niederländer Giedo van der Garde klagte kurz vor dem Saisonauftakt ein Cockpit bei den Schweizern ein. Es folgte eine Gerichtsposse in Melbourne. Sauber musste mehrere Millionen zahlen, um den Kontrakt aufzulösen. Denn auch das Team aus Hinwil hat nur Platz für zwei Stammpiloten.
(dpa)
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