Angriff auf Gaza-Hilfskonvoi: Australischer Bericht zeigt „schwere Fehler“ Israels
Der tödliche Angriff auf einen Hilfskonvoi im Gazastreifen im April ist nach Erkenntnissen der australischen Regierung auf „schwere Fehler“ der israelischen Armee zurückzuführen.
Die Verantwortlichen hätten bewaffnete Sicherheitsleute des Hilfskonvois der Organisation World Central Kitchen (WCK) fälschlicherweise für Hamas-Kämpfer gehalten, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht. Israel habe im Nachgang aber „zeitnah“ und „angemessen“ reagiert.
Kein absichtlicher Angriff gegen die Küchen
Der Angriff habe sich „nicht wissentlich oder absichtlich gegen WCK gerichtet“, erklärten die australischen Ermittler weiter. Die Kontrolle der israelischen Streitkräfte habe „offenbar versagt“, die Verantwortlichen hätten gegen sonst übliche Vorschriften verstoßen.
So hätten die Soldaten einen zuvor mit der Hilfsorganisation vereinbarten Streckenplan für die Lieferungen nicht gelesen. Erst gut eine Stunde später habe die israelische Führung den Fehler bemerkt.
Bei dem Drohnenangriff auf den Hilfskonvoi waren sieben Mitarbeiter der Organisation WCK getötet worden, darunter neben einem Australier auch Menschen aus Großbritannien, Polen und Kanada.
WCK verteilt Lebensmittel und Wasser im Gazastreifen und war auch maßgeblich an der Organisation von Hilfslieferungen auf dem Seeweg beteiligt.
Rücktrotte und Entschuldigungen
Zwei verantwortliche Offiziere traten dem Bericht zufolge rasch zurück, drei weitere wurden gerügt. Die israelische Regierung entschuldigte sich öffentlich.
Für die Familien der Opfer reiche das aber nicht aus, erklärte Australiens Außenministerin Penny Wong am Freitag. Ihre Regierung werde „nicht lockerlassen, bis ein echter Schutz für humanitäre Helfer“ gewährleistet sei. „Der beste Schutz für Helfer und Zivilisten ist eine Waffenruhe“, betonte Wong.
Israel geht seit dem beispiellosen Großangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas am 7. Oktober massiv militärisch im Gazastreifen vor. (afp/red)
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