Als Reiseleiter unterwegs: Chinesischer US-Einwanderer als Spion für China angeklagt

Chinas Spionagekunst vereint uralte Taktiken mit moderner Technologie, zeigt eine aktuelle Anklage des US-Justizministeriums. Die chinesischen Spionagebemühungen seien ernst zu nehmen, warnen Staatsanwaltschaft und die US-Sicherheitsbehörde FBI.
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Das US-Justizministerium hat den chinesischen US-Einwanderer Xuehua Peng wegen Spionage für China angeklagt. Das FBI hat vorab ermittelt. Der Fall gebe einen seltenen Einblick in Chinas heimliche Spionage.Foto: Peter Parks/GettyImages
Von 2. Oktober 2019

Das US-Justizministerium hat den chinesischen US-Einwanderer Xuehua Peng (auch Edward Peng genannt) angeklagt, als illegaler ausländischer Spion für China zu fungieren. Das offenbart eine Pressemitteilung des Ministeriums vom 30. September. Offiziell arbeitet der angeklagte Spion als Reiseleiter in der Gegend von San Francisco.

Uralte Spionagekunst vereint mit moderner Technologie

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Peng, geheime nationale US-Sicherheitsinformationen an das chinesische Ministerium für Staatssicherheit (MSS) weitergegeben zu haben. MSS ist Chinas wichtigster Geheimdienst.

Das angeklagte Verhalten kombiniert uralte Spionagekunst mit moderner Technologie, sagt US-Staatsanwalt des Northern District of California, David L. Anderson.

Peng wird vorgeworfen, als „Bote“ für das MSS zu fungieren. Von 2015 bis Juli 2018 soll er sichere digitale Speicherkarten (sogenannte SD-Karten) mit geheimen Informationen über die nationale Sicherheit der USA nach Peking geschleust haben.

Aufgedeckt durch Doppelagent und Filmaufnahmen

Die SD-Karten wurden von einer „vertraulichen menschlichen Quelle“ in Hotels in San Francisco und Columbus (Bundesstaat Georgia) für Peng hinterlegt. Peng holte sie dort ab und reiste anschließend nach Peking, um die Karten dort abzuliefern. Dabei hinterließ er in den Hotelzimmern Bargeldumschläge im Wert von 10.000 und 20.000 Dollar als Bezahlung für die Quelle.

Die Quelle soll allerdings als Doppelagent für die Vereinigten Staaten fungiert haben, so die Angaben in der von der zentralen Sicherheitsbehörde der Vereinigten Staaten (FBI) eingelegten Beschwerde. Die Beschwerde leitet das US-Strafverfahren ein. Ein Doppelagent ist in der Regel für zwei Nachrichtendienste tätig, wobei einer der beiden beteiligten Nachrichtendienste – hier die USA – von der doppelten Tätigkeit weiß.

Überführt hat das FBI Peng, indem es einige Abholungen und Lieferungen heimlich filmte und Telefonate mit den chinesischen MSS-Handlangern abhörte. Dies geht aus der Beschwerde des FBI hervor.

Seltener Einblick in heimliche Spionagebemühungen Chinas

Peng soll vom MSS in kodierter Sprache über die Details der Aufträge informiert worden sein – einschließlich

  • wo und wann er die Paketabgaben durchführen sollte
  • wie viel Geld er im Austausch für die SD-Karten hinterlassen sollte und
  • wann er nach China reisen sollte, um sie zu liefern.

Die heutige Anklage gibt einen seltenen Einblick in die heimlichen Bemühungen Chinas, geheime nationale Sicherheitsinformationen aus den USA zu erhalten und den Kampf (…) unsere Mitarbeiter, Ideen und Verteidigung zu schützen“, so Staatsanwalt Anderson weiter.

 Spionage seitens China muss ernst genommen werden

Peng wurde in seiner Residenz am 27. September verhaftet und ohne Kaution inhaftiert. Die Möglichkeit, gegen Zahlung einer Kaution bis zur Verhandlung auf freiem Fuß zu bleiben, kam hier nicht in Betracht. Peng’s Anhörung ist für den 2. Oktober geplant. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm maximal 10 Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von 250.000 Dollar.

Dieser Fall entlarvt die Ernsthaftigkeit der chinesischen Spionagebemühungen und die Entschlossenheit der USA, die Spionage zu vereiteln, ergänzt der stellvertretende Generalstaatsanwalt John C. Demers. Das FBI werde Fälle dieser Art aggressiv erfolgen, teilt das FBI mit.

Das Original erschien in The Epoch Times (USA) (deutsche Bearbeitung von bm)
Originalartikel:
California Man Charged With Acting as Spy for China



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