„Als Mann und Frau schuf er sie“ – Vatikan veröffentlicht kritische Stellungnahme zur Gender-Ideologie
Die katholische Bildungskongregation unter Papst Franziskus hat eine mehrseitige Stellungnahme zur unterschiedlichen Identität von Mann und Frau und der christlichen Vorstellung von Familie herausgegeben, in der die Gender-Ideologie kritisiert wird, berichtet „Domradio.de“.
Was Gefühlsleben und Sexualität angehe, herrsche ein „wahrhaftiger Bildungsnotstand“, heißt es in der Einleitung des Dokumentes, das als Einladung zum Dialog aber auch als Leitfaden gedacht ist.
In der Stellungnahme mit dem Titel „Als Mann und Frau schuf er sie – Für einen Weg des Dialogs zur Genderfrage in der Bildung“, heißt es auf die Gender-Ideologie bezogen, dass in vielen Fällen „angeblich neutrale“ Konzepte vermittelt würden, die ein Menschenbild wiedergäben, das „dem Glauben und der lauteren Vernunft“, aber auch der Natur widersprächen.
Gefühlsentscheidungen würden zum alleinigen Kriterium
So führe eine „Entfernung von der Natur“ dazu, dass Gefühlsentscheidungen des Einzelnen alleiniges Kriterium würden. „In einer solchen Sichtweise werden das Verständnis von sexueller Identität, wie das von Familie ‚verflüssigt‘ oder ‚verwässert‘, wie dies auch für andere Aspekte postmoderner Kultur gilt“, heißt es in dem Text.
In dem 57-Punkte umfassenden Schreiben werden die katholischen Grundvorstellungen der geschlechtlichen Identität wiedergegeben. Mit der Handreichung soll Menschen Orientierung und katholischen Bildungseinrichtungen ein Leitfaden in der kirchlichen Arbeit an die Hand gegeben werden.
Gleichzeitig möchte man Katholiken mit der Handreichung in die Pflicht nehmen, in der Gesellschaft in Bezug auf das Zusammenleben Vorbild zu sein und sie besser auf aktuelle Entwicklungen und Diskussionen zu dem Thema vorbereiten.
Vatikan: „Gender-Ideologie ist eine ‚konfuses Freiheitskonzept'“
Neben der Betonung der geschlechtlichen Identität von Mann und Frau und der Bedeutung der traditionellen Familie wird allerdings auch betont, stets Respekt gegenüber allen Menschen zu leben. Niemand dürfe etwa wegen seines Glaubens oder seiner sexuellen Neigungen verfolgt oder diskriminiert werden.
Das Dokument führt die Gender-Ideologie „auf eine dualistische Anthropologie zurück, die den Körper (reduziert auf lebloses Material) und den menschlichen Willen trennt, der selbst eine absolute Macht bekommt, den Körper nach Belieben manipulieren zu können“.
Nach Ansicht der Autoren liege diesem Denken ein „konfuses Freiheitskonzept“ zugrunde, das von – teils nur zeitweiligen – Gefühlen und Wünschen beherrscht werde. Kritik findet auch das Bestreben, über Familien und deren Wertvorstellungen hinweg vorschreiben zu wollen, wie Kinder zu erziehen seien.
Vatikan äußerte sich erstmals 2016 zur Gender-Ideologie
Bereits 2016 äußerte sich Papst Franziskus in dem Lehrschreiben zu Ehe und Familie betitelt mit „Amoris laetitia“ skeptisch zur Gender-Idelogie.
Damals beklagte Franziskus, dass „die menschliche Identität einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert wird, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann“. (er)
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