Alarm durch Atomaufsichtsbehörde: Radioaktive Gefahr durch rissige Reaktorkammern
Deutlich mehr Risse als bislang angenommen, sind in den Reaktorbehältern Belgischer Atomkraftwerke und dieses Problem scheint tatsächlich ein weltweites zu sein, berichtet die taz.
Der Chef der staatlichen Atomaufsicht FANC in Belgien, Jan Bens, gab dies am Freitag bekannt.
Im Belgischen Fernsehen VRT sprach Bens warnend: „Wir haben unsere internationalen Kollegen bereits informiert und beraten … Das ist möglicherweise ein weltweites Problem für den gesamten Nuklearsektor.“
Eine Analyse ergab, dass die Anzahl feiner Risse, die sich in den Reaktordruckbehältern im Herzstück eines Atomreaktors bilden, 60 Prozent größer ist als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher der Universität Leuven, darunter Walter Bogaerts.
„Ich befürchte, die Korrosionsaspekte wurden unterschätzt“, so Bogaerts und ihn würde es verwundern wenn es dieses Problem nicht auch woanders geben würde.
Für die Studie wurden die belgischen Atomkraftwerke Doel 3 und Tihange 2 untersucht. Statt der angenommenen 10.000 der feinen Risse befinden sich laut Bens demnach 16.000 in den Stahlbehältern im Reaktor.
Risse durch Materialermüdung oder Korrosion
Im Sommer 2012 entdeckte die Atomaufsicht die Risse das erste Mal und nahm beide Reaktoren vom Netz. Das gleiche spielte sich 2014 nachdem die Reaktoren wieder in Betrieb genommen wurden, noch einmal ab.
Bisher wurden die Risse auf Wasserstoffeinschlüsse bei der Herstellung des Stahls zurückgeführt. Die jüngsten Aussagen deuten nun aber eher auf eine Materialermüdung hin.
Die Reaktion Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital fordert darum, sämtliche 439 Reaktoren weltweit genau zu überprüfen: „Es ist dringend notwendig, die Risse im Metall ernster zu nehmen als bisher.“(dk)
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