Aktivisten: Toter bei Schüssen durch Sicherheitskräfte auf Demonstranten

Aktivisten: Toter bei Schüssen durch Sicherheitskräfte auf Demonstranten
Iranischstämmige Amerikaner bei einer Mahnwache in Washington DC am 26. Oktober 2022.Foto: Drew Angerer/Getty Images
Epoch Times27. Oktober 2022

Nach dem Ende der Trauerzeit um Mahsa Amini im Iran haben Sicherheitskräfte laut einer Menschenrechtsorganisation erneut auf Demonstranten geschossen und dabei einen jungen Mann getötet. Iranische Sicherheitskräfte erschossen den Kurden in der Stadt Mahabad im Westen des Landes. Das teilte die in Oslo ansässige Menschenrechtsorganisation Hengaw am Donnerstag im Onlinedienst Twitter mit.

Schüsse und Tränengas nach Trauerzeit

Laut Hengaw hatten iranische Sicherheitskräfte bereits am Mittwoch zum Ende einer 40-tägigen Trauerzeit in Aminis Heimatstadt Saghes auf Menschen geschossen und Tränengas eingesetzt. Berichten der iranischen Nachrichtenagentur Isna zufolge waren „fast 10.000 Menschen“ zu Aminis Grab auf dem Friedhof in Saghes gezogen.

Amini war im September in Teheran gestorben, nachdem die Sittenpolizei sie wegen des Vorwurfs festgenommen hatte, ihr Kopftuch nicht den Vorschriften entsprechend getragen zu haben. Aktivisten beschuldigen die Behörden, Amini misshandelt zu haben. Ihr Tod löste eine bis heute andauernde Protestwelle aus.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi schien am Donnerstag die Demonstrationen wegen Aminis Tod mit einem bewaffneten Angriff auf eine bedeutende schiitische Pilgerstätte in der südiranischen Millionenstadt Schiras in Verbindung zu bringen. „Die Absicht des Feindes ist es, den Fortschritt des Landes zu stören, und dann ebnen diese Unruhen den Boden für Terroranschläge.“ Das sagte er in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache.

Der Angriff auf das Mausoleum Schah Tscheragh hatte nach Angaben von staatlichen Medien am Mittwoch mindestens 15 Todesopfer gefordert. Zudem gab den Angaben zufolge bei der Attacke des bewaffneten „Terroristen“ mindestens 19 Verletzte. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich in einem eigenen Propagandakanal zu dem Angriff. (afp/mf)



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