AI sagt: Der Tod ist in den Straflagern von Nordkorea willkommen

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Noch ist sie hermetisch abgeriegelt an der Grenze zu Nordkorea.Foto: Getty Images

Ein ehemaliger Insasse eines der politischen Straflager von Nordkorea sagt, die Gefangenen freuten sich über den Tod eines Mitinsassen, da sie dann mehr Essen erhielten. Jeong Kyoungil war vom Jahr 2000 bis 2003 im politischen Straflager Yodok in Nord Korea eingesperrt. Er beschrieb in einem Gespräch mit Amnesty International die unmenschlichen Erfahrungen die er dort gemacht hat.

Jeong sagte, dass er jeden Tag Menschen sterben sah. „Offen gesagt gefiel es uns eher, als dass wir traurig waren, anders als in einer normalen Gesellschaft. Wenn man nämlich einen toten Körper brachte, bekam man eine weitere Schüssel Essen. Ich übernahm es, die toten Körper von Menschen zu begraben. Wenn ein Funktionär es mir sagte, sammelte ich ein paar Leute und wir begruben die Körper. Nachdem wir extra Essen für den Job erhalten hatten, waren wir eher froh, als dass wir uns traurig fühlten.“

Amnesty International (AI) hat Satellitenbilder von Nordkoreas politischen Gefängnissen veröffentlicht. Das Netzwerk von Nordkoreas Lagern hält laut Schätzungen 200.000 Insassen gefangen, berichtete Amnesty. Ihr Bericht zeigt weist darauf hin, wenn man die Satellitenbilder mit denen von 2001 vergleicht, dass die aktuellen Bilder klar zeigen, dass die Lager größer geworden sind.

„Hunderttausende von Menschen existieren praktisch ohne jedes Recht, im wesentlich werden sie als Sklaven behandelt. Sie leben unter den wohl schlimmsten Umständen, die wir in den vergangenen 50 Jahren dokumentiert haben”, sagte Sam Zarifi, der Direktor von Amnesty, Bereich Asien-Pazifik.

„Die Zustände in diesen Lagern sind unmenschlich und Kim Jong-un muss sie sofort schließen”, so Zarifi.

Ehemalige politische Gefangene aus dem Camp in Yodok sagten den Interviewern von AI, dass die Gefangenen unter sklavereiähnlichen Bedingungen arbeiten und „häufig Folter und anderer grausamer, inhumaner und degradierender Behandlung ausgesetzt sind“. Die Gefangenen von Yodok werden alle dazu gezwungen, öffentliche Exekutionen mitanzusehen.

Das „Komitee für Menschenrechte in Nordkorea” sagte, die Lager seien nicht bloß zur Bestrafung jener, die gegen das Regime sind, sondern sie bildeten die Grundlage für den Terror des Regimes im eigenen Land.

Das Komitee sagt, die Lager existierten als Drohung nicht nur für das Leben eines Andersdenkenden, sondern auch für das Leben der Menschen, die er liebt. Das Regime benutzt diese Bedrohung mit Lagerhaft, um Gehorsam zu erzwingen und Selbstzensur in Gedanken und Taten zu fördern.

„Was wir von den brutalen Umständen in den Lagern wissen, deutet darauf hin, dass sie vergleichbar sind mit den Nazi-Lagern in Mauthausen und Buchenwald, die großenteils durch eine Kombination von Erschöpfung, Krankheit, Aushungern und willkürlicher Brutalität töteten”, so die Website des Komitees.

Das Komitee schätzt, dass die Lager 400.000 Nordkoreanern das Leben genommen haben.

Jeong Kyoungil wurde 1999 verhaftet und verbrachte drei Jahre in der Yodok Gefängnisanlage. Er beschrieb den Plan nach dem die Insassen leben mussten und die manuelle Arbeit zu der er gezwungen wurde.

Er berichtete, dass der Arbeitstag um 4 Uhr morgens beginnt und bis um 8 Uhr abends geht, mit einer Stunde Pause für Frühstück und Mittagessen. Diese bestanden aus 200 Gramm „schlecht bereiteter Maisgrütze“. Das Abendessen ist um 8 Uhr abends, aber nach dem Essen haben sie zwei Stunden ideologischer Erziehung zu ertragen. „Wenn wir die 10 Codes der Ethik nicht auswendig lernen, dürfen wir nicht schlafen“, sagte er.

Er sagte, die Inhaftierten erhielten die Mahlzeiten nicht automatisch, sondern nur, wenn sie ihre täglichen Pflichten erledigt hatten. „Die täglichen Pflichten sind überwucherndes Unkraut auf den Feldern zu jäten. Jedem wurden 1.157 Quadratmeter Feld zugeteilt und nur wer seine Aufgabe fertiggestellt hatte, erhielt Essen. Wenn du nur die Hälfte der zugeteilten Arbeit fertig gestellt hast, dann gab man dir nur die Hälfte von deinem Essen“, sagte er.



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