Affenpocken: WHO erwartet in drei Jahren gefährliche Virusvariante
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lässt in Sachen Affenpocken nicht locker. So sei die Zahl der Erkrankungen zwar weltweit deutlich zurückgegangen, berichtet die „Deutsche Presse-Agentur“ (dpa). Auch die 2022 „in vielen Ländern“ aufgetauchten Ausbrüche seien dort „unter Kontrolle“.
Zu wenige Tests und Impfstoffe in Afrika
Dennoch warnt die WHO vor „falscher Gelassenheit“. Vor allem in Afrika stünden weder Tests noch ausreichend Impfstoffe zur Verfügung. Das könne eine Bedrohung für die ganze Welt werden: „Wir könnten in drei Jahren eine Virusvariante haben, die deutlich weniger gut einzudämmen ist – das ist ein echtes Risiko“, zitiert dpa die WHO-Affenpockenexpertin Rosamund Lewis. Belege für diese Prognose liefert die Wissenschaftlerin allerdings nicht.
Ärzte und Kliniken müssten weiterhin auch Affenpocken als Diagnose in Betracht ziehen, wenn Menschen mit Fieber oder Ausschlag kommen, forderte sie. Auf HIV und sexuell übertragbare Krankheiten spezialisierte Kliniken sollten routinemäßig auf Affenpocken testen.
Weltweit bisher 84.000 registrierte Fälle
Vor allem müssten Schnelltests und mehr Impfstoffe entwickelt werden, um neue Ausbrüche weltweit „schnellstens zu entdecken und einzudämmen“. Bis Anfang Januar 2023 habe die WHO weltweit knapp 84.000 bestätigte Fälle und 75 Todesfälle registriert. Wobei sie sicher ist, dass ein Vielfaches davon ungemeldet blieb. Die Zahl der wöchentlich gemeldeten Neuinfektionen ist seit Juli 2022 um gut 90 Prozent gesunken. Auch in Deutschland habe es nur noch vereinzelt Meldungen von Erkrankungen gegeben.
„Notlage von internationaler Tragweite“ gilt noch
Epoch Times berichtete ausführlich über ein strategisches Treffen im März 2021 (Tabletop), bei dem die 19 Teilnehmer den Verlauf einer möglichen Pandemie durchspielten. Den Beginn des Szenarios legten sie auf den 15. Mai 2022 fest. Etwa um diese Zeit kamen dann auch die ersten Meldungen von registrierten Fällen.
Am 23. Juli 2022 hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus den Ausbruch der Affenpocken zu einer „Notlage von internationaler Tragweite“ erklärt. Er überstimmte dabei ein Expertengremium, was dies nicht empfohlen hatte.
Der Status besteht nach wie vor. Die Einstufung hat keine direkten praktischen Folgen. Sie soll Ärzte sensibilisieren, bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen zu treffen und die Bevölkerung aufklären. Über mögliche Maßnahmen entscheiden die Regierungen der jeweiligen Länder.
Neue Namen für Erkrankung und Virus
Die WHO hatte Ende November die internationale Bezeichnung geändert. So heißt die Erkrankung statt bis dahin „Monkeypox“ nur noch „Mpox“. Dies berichtet unter anderem die „Zeit“. Demnach bestehen beide Namen noch ein Jahr nebeneinander, bevor dann ausschließlich die neue Bezeichnung gilt. Für das Virus soll ein „unabhängiger Expertenrat“ ebenfalls einen neuen Namen finden. Bereits im August 2022 waren die beiden Virusuntergruppen, die nach afrikanischen Regionen benannt waren, mit den Bezeichnungen „Untergruppe I“ und „Untergruppe II“ versehen worden. Hintergrund sind Vorgaben der WHO. So sollen Hinweise auf bestimmte Länder, Regionen oder Tiere vermieden werden. Auch soll der Name leicht aussprechbar sein.
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