AfD-Politiker und Twitter-User bezeichnen wankenden Juncker als „sturzbetrunken“ – EU spricht von Ischiasanfall

Was war los mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beim Nato-Gipfel? Die EU spricht von einem Ischiasanfall - ein AfD-Politiker und zahlreiche Twitter-User sind skeptisch.
Epoch Times13. Juli 2018

Über 2 Millionen Mal wurde das Video von dem sichtlich angeschlagenen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker auf Facebook angeklickt. Beim Nato-Gipfel musste Juncker von einigen Staatschefs gestützt werden – er konnte alleine kaum noch gehen.

Die EU-Kommission hat schwere Rückenbeschwerden für die sichtbaren Gehprobleme von Juncker verantwortlich gemacht. Der 63-Jährige habe am Mittwochabend „unter einem besonders schmerzhaften Ischiasanfall mit Krämpfen“ gelitten, sagte ein Sprecher am Freitag. Mutmaßungen, ein auf Video-Bildern zu sehendes Wanken sei auf Alkohol zurückzuführen, seien „beleidigend“ und „mehr als geschmacklos“.

Juncker hatte am Mittwochabend beim Nato-Gipfel in einem Brüsseler Museum am Abendessen der Staats- und Regierungschefs teilgenommen. Vor dem Gebäude hatte er unter anderem Schwierigkeiten, die Stufen zu einem Podest zu erklimmen. Auf dem Rückweg musste er zeitweise durch die anwesenden Regierungschefs gestützt werden, darunter Mark Rutte aus den Niederlanden und Antonio Costa aus Portugal.

Auch der ukrainische Präsident Petro Poroschenko griff einmal ein, als Juncker nach hinten zu fallen schien, wie auf einem Video zu sehen ist. Später wurde Juncker in einem Rollstuhl aus dem Gebäude gebracht.

Jean-Claude Juncker beim Gipfeltreffen im Rollstuhl. Foto: Jasper Juinen/Getty Images

Seibert: „Das Vertrauen in den Kommissionspräsidenten ist sehr hoch“

Junckers Sprecher verwies darauf, dass der Kommissionschef schon länger an dem Ischias-Problem leide. Er nehme Medikamente, und es gehe ihm wieder besser, sagte er. Auf die Frage, ob der frühere Luxemburger Ministerpräsident womöglich Schmerzmittel mit Alkohol vermischt habe, antwortete der Sprecher: „Nein, hat er nicht. Zumindest bin ich mir dessen nicht bewusst.“

Auch die Bundesregierung sah sich mit einer Frage nach Junckers Gesundheitszustand konfrontiert. Regierungssprecher Steffen Seibert bezeichnete diese als „ungewöhnlich“, fügte dann aber an: „Das Vertrauen der Bundesregierung in den Kommissionspräsidenten ist sehr hoch.“

Zweifel an Behauptung des Rückenleidens

Ein AfD-Politiker und zahlreiche User auf Twitter zweifeln aber an der Behauptung des Rückenleidens.

AfD-Politiker im Deutschen Bundestag, Martin Reichhardt, nannte den Auftritt Junckers „beschämend“ und ein „Trauerspiel“.

Twitter-User meinen:

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Junckers Amtszeit endet im Herbst 2019

Der EU-Kommissionspräsident hat nun noch zwei lange Reisen vor sich. Kommende Woche fliegt er nach China und Japan. Am 25. Juli wird er dann in Washington erwartet, wo er mit US-Präsident Donald Trump über eine Lösung für den Handelskonflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der EU verhandeln soll.

Juncker steht seit Ende 2014 an der Spitze der EU-Kommission. Seine Amtszeit endet im Herbst 2019. Er hat bereits erklärt, dass er kein zweites Mandat anstrebt. Nach dem Brexit-Referendum 2016 war schon einmal über seinen Gesundheitszustand spekuliert worden. Der Konservative sagte damals, er sei „weder müde noch krank“ und werde „bis zum letzten Atemzug für die geeinte EU kämpfen“. (so/afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion