Ägyptische Armee startet umfassenden Anti-Terroreinsatz

Die ägyptische Armee hat am Freitag einen umfassenden Anti-Terroreinsatz gestartet. Die "Operation Sinai 2018" fand auf der Sinai-Halbinsel, in Gebieten des Nil-Deltas und in der Wüstenregion an der Grenze zu Libyen statt.
Titelbild
Ägyptischer Soldat.Foto: KHALED DESOUKI/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Februar 2018

Die ägyptische Armee hat am Freitag einen umfassenden Anti-Terroreinsatz gestartet. Die „Operation Sinai 2018“ galt Zielen auf der Sinai-Halbinsel im Nordosten, in Gebieten des Nil-Deltas im Norden und in der westlichen Wüstenregion an der Grenze zu Libyen.

Armeesprecher Tamer al-Refai sagte im Fernsehen, beim „Kampf gegen terroristische und kriminelle Organisationen“ gehe es um die „Verstärkung der Kontrolle über die Grenzgebiete“ und die „Säuberung von Gegenden mit Terrorbrutstätten“.

Später teilte der Sprecher mit, die Luftwaffe habe „Häuser und Schlupfwinkel“ im Norden und Westen des Sinai ins Visier genommen. Armee und Polizei erklärten für die Dauer der „Operation Sinai 2018“ die höchste Alarmstufe. Zusätzlich zu den Kampfflugzeugen waren am Boden Panzer und gepanzerte Fahrzeuge beteiligt.

Die Marine verstärkte dem Sprecher zufolge den Schutz der Seegrenzen, um den „Zustrom von Terroristen“ zu unterbrechen. Wegen des Einsatzes auf dem Sinai schloss Ägypten am Freitag seine Grenze zum palästinensischen Gazastreifen, wie der Chef der zuständigen palästinensischen Kommission für zivile Angelegenheiten, Saleh al-Sak, mitteilte.

Dass Innenministerium gab unterdessen einen Einsatz gegen die Hasam-Gruppierung bekannt – von den Behörden als „bewaffneter Flügel der Muslimbrüder“ bezeichnet. Diese Operation, bei dem drei Dschihadisten getötet und 14 weitere festgenommen wurden, diente dem Ministerium zufolge der Vereitlung von Anschlägen im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl am 26. März.

Das ägyptische Parlament hatte den landesweiten Ausnahmezustand  auf Antrag von Staatschef Abdel Fattah al-Sisi im Januar um drei weitere Monate verlängert. Der Ausnahmezustand war im April 2017 nach Anschlägen auf koptische Christen verhängt und seitdem zweimal verlängert worden. Bei den Attentaten auf zwei Kirchen, zu denen sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte, waren damals 45 Menschen getötet und etwa 120 weitere verletzt worden.

Der Ausnahmezustand verschafft den ägyptischen Sicherheitskräften weitgehende Sondervollmachten etwa bei der Festnahme und Überwachung von Verdächtigen. Ende November hatte al-Sisi dem Generalstab der Armee und dem Innenministerium drei Monate Zeit gegeben, um Sicherheit und Stabilität auf der Sinai-Halbinsel herzustellen. Einige Tage zuvor waren dort bei einem verheerenden Anschlag auf eine Moschee mehr als 300 Menschen getötet worden. Zu dem Attentat bekannte sich niemand. (afp)



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