Abzug der Bundeswehr aus Incirlik: Bedauern der Nato über deutsch-türkische Differenzen
Die Nato bedauert den geplanten Abzug der Bundeswehr vom türkischen Luftwaffenstützpunkt Incirlik. Generalsekretär Jens Stoltenberg sei „in dieser Frage in regelmäßigem Kontakt mit der türkischen und deutschen Regierung gewesen“, und es sei zu „bedauern, dass diese Angelegenheit nicht anders gelöst werden konnte“, sagte ein Nato-Sprecher der Zeitung „Die Welt“ (Mittwochsausgabe).
Beide Länder, Deutschland und die Türkei, leisteten im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) „bedeutende“ Beiträge.
Alle Mitglieder der Militärallianz hätten „zweifellos“ ein gemeinsames Interesse, den IS zu bekämpfen, sagte der Sprecher. Die Debatte über den Luftwaffenstützpunkt Incirlik sei in erster Linie als „bilaterale Angelegenheit zwischen Deutschland und der Türkei“ behandelt worden. Es habe in dieser Frage kein Treffen des Nato-Rats gegeben.
Von Incirlik aus beteiligt sich die Bundeswehr mit Aufklärungs-Tornados und Tankflugzeugen am Kampf gegen den IS. Das Bundeskabinett berät am Mittwoch über den Abzug der Bundeswehr aus Incirlik. Hintergrund ist der Streit mit der Türkei um das Besuchsrecht für deutsche Abgeordnete.
Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) war am Montag in Ankara mit einem letzten Versuch gescheitert, das Besuchsrecht für Bundestagsabgeordnete durchzusetzen. Daher soll nun die Verlegung der knapp 280 Bundeswehrsoldaten nach Jordanien eingeleitet werden. (afp)
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