Abschreckungsmanöver oder Kriegsvorbereitung? China erhöht Dienstalter für Militärreservisten

Inmitten der zunehmenden Spannungen in der Straße von Taiwan hat die KP Chinas ein neues Militärgesetz erlassen. Analysten zufolge richte sich das gezielt gegen die USA.
Titelbild
Chinesische Soldaten versammeln sich während einer militärischen Ausbildung im Pamir-Gebirge in Kashgar in der nordwestchinesischen Region Xinjiang am 4. Januar 2021.Foto: STR/AFP via Getty Images
Von 16. Februar 2023

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Die Kommunistische Partei Chinas (KPC) hat ein neues Militärgesetz erlassen, das am 1. März in Kraft tritt. Damit wird das Dienstalter für verschiedene Ränge der Reservekräfte angehoben. Analysten zufolge könnte dieser Schritt darauf hindeuten, dass das Regime plant, in Taiwan einzumarschieren.

Bislang war das Dienstalter von Reservesoldaten auf 18 bis 35 Jahre festgelegt und konnte je nach Bedarf verlängert werden. Höhere Ränge blieben bis zum Alter von 50, 55 und nur in selteneren Fällen bis 60 Jahren im Dienst.

Mit dem neuen Gesetz wird das Dienstalter für Führungsoffiziere und technische Berufsoffiziere in Reserve allgemein auf 60 Jahre angehoben.

Das Dienstalter für technische Berufsleutnant in Reserve liegt nun bei 50 Jahren, für führende Leutnante in Reserve auf 45 Jahre. Bisher war die Altersgrenze dort jeweils auf 40 und 35 Jahre angesetzt. In Ausnahmefällen lag es bereits bei 45 Jahren.

Chinesische Soldaten (PLA) marschieren am 22. Mai 2020 neben dem Eingang zur Verbotenen Stadt in Peking. Foto: Nicolas Asfouri/AFP via Getty Images

Das Höchstdienstalter für Unteroffiziere der Reserve liegt nun bei 55 Jahren. Das gilt auch für Unteroffiziere erster Klasse und Oberfeldwebel. Für Gefreite, Unteroffiziere und Oberfeldwebel wurde das Dienstalter auf 45 Jahre angehoben.

Obwohl das Dienstalter für die meisten Bereiche angehoben wurde, wurde es jedoch für normale Reservesoldaten auf 30 Jahre abgesenkt.

Analysten zufolge bereite sich Peking auf einen Hightechkrieg vor, bei dem zunehmend spezielle Fähigkeiten im Vordergrund stehen und weniger einfache Soldaten im Einsatz benötigt werden. Das könnte aus ihrer Sicht der Grund für Absenkung des Alters bei normalen Soldaten sein.

Bereitschaft für den Krieg

Wang He, ein in den USA ansässiger China-Beobachter, erklärte der Epoch Times am 9. Februar, dass die KPC mit dem Schritt ein politisches Ziel verfolge. Das neue Gesetz diene seiner Aussage nach einerseits als Abschreckungsmaßnahme, andererseits würde es sich tatsächlich um Kriegsvorbereitungen handeln, um in Taiwan einzufallen.

„[Mit dem Gesetz] kann Druck auf die Vereinigten Staaten ausgeübt werden. Es stimmt auch mit der allgemeinen Strategie der KPC überein, Taiwan ohne Kampf zu besiegen. Die Frage, ob ein Krieg geführt werden soll oder nicht, ist jedoch sehr heikel. Die KPC hat sich jedoch gut auf einen Krieg vorbereitet.“

Eine WZ-7-Höhenaufklärungsdrohne des chinesischen Militärs am 27. September 2021. Foto: Noel Celis/AFP via Getty Images

Su Tze-yun, Direktor des taiwanischen Instituts für Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, sagte der Epoch Times am 9. Februar, dass die Reservekräfte Teil der nationalen Verteidigungsstrategie der KPC seien.  „Wenn die KPC beschließt, Taiwan in Zukunft anzugreifen, werden sie natürlich mobilisiert werden.“

Su zufolge verfüge die KPC über ein riesiges Militär. Die Reservetruppe würde nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie einen Angriff starten wollen. Bei der Verteidigung seien die Reservekräfte sogar eines der wichtigsten Mittel.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: China Raises Upper Age Limits for Military Reservists Amid Increased Tension Over Taiwan Strait  (deutsche Bearbeitung nh)



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