„Ablehnung der ausländischen Rettungsgruppen ist rätselhaft“

Angesichts der katastrophalen Situation im Erdbebengebiet stößt die Ablehnung ausländischer Rettungsgruppen auf Unverständnis. Die Zeit drängt: von der "goldenen Rettungszeit" bleiben nur noch 24 Stunden übrig.
Titelbild
Eltern tragen ihr totes Kind, dass sie aus einer zusammengestürzten Schule in Hanwangm, Provinz Sichuan, geborgen haben. (AFP Photo/Mark Ralston)
Von 14. Mai 2008

Bis jetzt sind bereits 48 Stunden verstrichen, seitdem das verheerende Erdbeben am 12. Mai um 14:29 Uhr die chinesische Provinz Sichuan erschütterte. Laut gängiger Einschätzung internationaler Rettungsgruppen werden die 72 Stunden nach dem Erdbeben die „goldene Zeit“ der Rettung genannt. Denn ohne Zufuhr von Wasser und Essen verlieren Menschen innerhalb von drei Tagen die Lebenskraft. Sie können weder körperlich noch geistig durchhalten. Von dieser Zeit bleiben jetzt nur noch 24 Stunden übrig.

Bis jetzt aber lehnt die chinesische Führung die Hilfe von ausländischen Rettungsgruppen ab. Die KP-Führung nannte die schwierige Versorgung des internationalen Rettungsdienstes als Grund. Materielle Hilfe sei jedoch willkommen.

Guo Quan, Professor der Nanjing-Universität und Vorsitzender der in den USA gegründeten Neuen Volkspartei Chinas überzeugt das Argument der KP-Führung keineswegs. Für ihn ist es ein Vorwand: „Das ist doch keine Frage der Versorgung. Die Rettungsgruppen kommen um zu retten und zu helfen und nicht um Umstände zu erzeugen. China braucht sich nicht um die Übernachtung und Verpflegung der Rettungsgruppen zu kümmern. Der Rettungsdienst kann auch im Zelt unter freien Himmel übernachten“, sagte er am Telefon zur Epoch Times.

Die Ablehnung der internationalen Hilfe ist für Guo rätselhaft: welche politische Absicht der Parteiführung steckt dahinter? Eigentlich sei China in der Lage, mit ausländischen Gruppen zusammenzuarbeiten. Denn im Juli und August 2006 habe die UNO zwei Rettungstrainings für Erdbeben in China durchgeführt. 17 Länder nahmen daran teil.

Guo erklärt der Epoch Times gegenüber seine Verzweifelung: „Rettungsgruppen vieler Länder sind einsatzbereit. Sie warten nur noch auf den Hilferuf Chinas. Die Regierung Taiwans versicherte derweil, wenn die chinesische Führung es erlauben würde, seien sie in zwei Stunden vor Ort.“ Guo und die chinesische Neue Volkspartei forderten die Führung der Kommunistischen Partei mit Nachdruck auf, die internationalen Rettungsgruppen innerhalb der nächsten 24 Stunden einzulassen.



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