Abgeordneter soll durch Korruption vier Tonnen Wurst unterschlagen haben
Ein bulgarischer Parlamentsabgeordneter soll durch korrupte Praktiken vier Tonnen Würste eingeheimst haben. Deshalb muss er sich jetzt vor Gericht verantworten.
Bulgariens Generalstaatsanwalt Sotir Zazarow ließ am Freitag bei Bekanntgabe der Anklage eine gewisse Verwunderung durchblicken: „So lächerlich es scheint“, erklärte er – aber der Abgeordnete habe seit 2012 vier Jahre in Folge jeweils eine Tonne Sucuk-Wurst kostenlos von einem Hersteller in seinem Wahlkreis verlangt, um sie angeblich an den Ministerpräsidenten zu liefern. Dieser habe sie nie bekommen.
„Die Wurst wurde nach einem Spezialrezept mit Hirschfleisch produziert“, erläuterte Zazarow. Der Abgeordnete Jiwko Martinow habe dem Wursthersteller weiß gemacht, dass dieser mit der Spende die Regierungspartei unterstütze.
Bulgarien gilt als eines der korruptesten Länder in der EU. Seit dem EU-Beitritt 2007 kritisiert Brüssel regelmäßig die unzureichenden Maßnahmen gegen die Korruption in dem Balkanland. Der nächste Fortschrittsbericht zu Bulgarien wird im Dezember fällig. (afp)
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