Abgeordnete des US-Kongress verlangen Antwort über Transplantationen in China
WASHINGTON – Etwa ein Viertel der Abgeordneten im US-Repräsentantenhaus hat einen Brief unterschrieben, in dem die Außenministerin ersucht wird, „jegliche Information zu veröffentlichen“, die das Ministerium bezüglich „Missbräuchen in Verbindung mit Transplantationen in China“ hat.
Die Kongressabgeordneten Robert E. Andrews und Christopher H. Smith hatten in einem Brief ihre verehrten Kollegen im US-Repräsentantenhaus gebeten, den Brief an Hillary Clinton mit zu unterschreiben, in dem vorgebracht wird, dass „schwerwiegende Anschuldigungen nahelegen, dass unvorstellbarer Missbrauch in der Praxis der Organtransplantation in China vorgekommen ist.“
Andrew und Smith beziehen sich auf „Zeugenaussagen, die chinesische Krankenhäuser und Ärzte mit der Ausübung von Organraub belasten, der vorgeblich an lebenden Häftlingen der spirituellen Falun Gong-Bewegung, an Uiguren, Tibetern und christlichen Mitgliedern von Hauskirchen vollzogen wurde.“
Der Brief an Hillary Clinton bittet besonders um die Veröffentlichung von Dokumenten hinsichtlich Organraub, die Wang Lijun, der ehemalige stellvertretende Bürgermeister von Chongqing, eventuell am 6. Februar während seines Aufenthaltes im US-Konsulat in Chengdu in der Provinz Sichuan übermittelt hat.
„Wenn ein solcher Beweis erhalten wurde und ans Tageslicht“ gebracht würde, wie es im Brief steht, könnten „Maßnahmen ergriffen werden, solch abscheulichen Missbrauch zu beenden.“
Als am 3. Oktober die Befürwortungsfrist endete, hatten von den 435 Mitgliedern des Repräsentantenhauses 106 Vertreter von 33 Staaten den Brief an Clinton unterschrieben.
Bei einer Kundgebung in Fairfax in Virginia am nächsten Tag nahm Präsident Barack Obama den Brief von Karen Gao entgegen, die den Brief im Namen des Falun Dafa-Vereins von Washington, D.C überreichte und ihn über den Inhalt des Briefes informierte. Im Brief wird der Präsident um seine Unterstützung gebeten, dass das Außenministerium wichtige Dokumente herausgibt, die, wie es im Brief des Vereins niedergeschrieben wurde, „vielleicht hilfreich dabei sind, den Gräueltaten ein Ende zu bereiten, die als ‚eine neue Form des Bösen auf diesem Planeten‘ bezeichnet worden sind.“
Dem Congressional Research Office (CRS, deutsch: Kongressforschungsbehörde) zufolge werden solche Briefe wie dieser „Geehrte Kollegen“-Briefe genannt, die eine offizielle Form der Korrespondenz unter den Mitgliedern darstellen und in großen Mengen an Mitglieder in beiden Kammern verteilt werden. Sie werden hauptsächlich dazu eingesetzt, andere Mitglieder zum Mitunterschreiben zu überreden oder einem Gesetzesentwurf entgegenzutreten, aber sie können auch für andere Belange wie bei diesem Brief hier verwendet werden.
Die Informationen von Wang Lijun
Im Jahr 2006 brachte Die Epoch Times die Nachricht, dass Chinas gewinnbringende Organtransplantations-Industrie mit den Organen von Falun Gong-Praktizierenden beliefert wurde – im heutigen China die größte Gruppe von Häftlingen aus Gewissensgründen.
Inzwischen haben viele Analysen und Untersuchungen, die von Zeugenaussagen bestätigt wurden, zur Veröffentlichung von zwei Büchern geführt, die von Zehntausenden von Falun Gong-Praktizerenden sprechen, die für ihre Organe getötet wurden: „Blutige Ernte: Organraub an Falun Gong in China“ von David Kilgour und David Matas im Jahr 2009, und im Jahr 2012 „Staats-Organe: Transplantationsmissbrauch in China“, herausgegeben von David Matas und Torsten Trey, Doktor der Medizin.
Wang Lijun war direkt in Organraub-Praktiken verwickelt. Er gründete ein Forschungszentrum für Organtransplantationen, während er Polizeioberhaupt der Stadt Jinzhou in der Provinz Liaoning war. Das Zentrum führte mehrere tausend Transplantationen von Organen mit nicht ausgewiesenen Spenderquellen durch.
[–]
Bill Gertz berichtete am 10. Februar auf der amerikanischen Webseite Free Beacon (freies Leuchtfeuer), wie ihm zwei US-Beamte gesagt hatten, dass besagter Wang das Konsulat mit abträglichen Informationen über Bo Xilai belieferte, seinem Chef in Chongqing.
Chinesischsprachige Nachrichten-Webseiten mit Sitz außerhalb von China zitierten ungenannte Quellen im chinesischen Regime, die sagten, dass die Informationen, die Wang in Chengdu übergab, Details über die Gräueltaten von Organraub an lebenden Opfern beinhalteten. Die Epoch Times hatte ebenfalls eine Quelle, die mit dieser Angelegenheit vertraut ist, und die dieses berichtet hatte.
Zeugenanhörung
Der Brief an Clinton bezog sich auf die Anhörung am 12. September „Organ Harvesting of Religious and Political Dissidents by the Chinese Communist Party” („Organraub an religiösen und politischen Dissidenten durch die Kommunistische Partei Chinas“), die zu dem Brief führte.
Die Zeugen bestätigten die Verwicklung chinesischer Krankenhäuser und Ärzte in die Praxis des Organraubs an Gefangenen, die hauptsächlich lebende Praktizierende der spirituellen Bewegung Falun Gong, aber auch Uiguren, Tibeter und „Haus“-Christen sind.
Damon Noto, M.D., von der Organisation Doctors Against Forced Organ Harvesting (DAFOH – Ärzte gegen Organraub) sprach von „einer Überfülle von Organen [in China], die für Organtransplantationen zugänglich sind,“ einer Ware, die überall auf der Welt sonst knapp ist. Er berichtete, dass chinesische Krankenhäuser im Internet damit werben, dass sie Organe innerhalb weniger Wochen liefern und sogar im Voraus einen Zeitplan für die benötigten Organe erstellen könnten.
Die durchschnittliche Wartezeit für eine Niere, zum Beispiel in den Vereinigten Staaten, liege bei über drei Jahren.
Er meinte auch: „Einige Krankenhaus-Webseiten waren sogar so kühn zu sagen, dass ihre Transplantationsergebnisse besser wären, weil sie die Nierenfunktion vor der Entnahme am lebenden Spender testen konnten.“
Er verwies auf die Erfahrung von Dr. Jacob Lavee, Chef der Herztransplantationsabteilung am Sheba Medical Center in Israel, dem ein Patient erzählte, dass er für eine Herztransplantation in China in zwei Wochen eingeplant wurde. Dr. Lavee war schockiert, als er erfuhr, dass sein Patient tatsächlich nach China reiste und seine Herztransplantation auf den Tag genau stattfand.
Er sagte auch, das Organraubgeschäft in China sei „extrem profitabel“ und bezog sich auf eine Transplantationszentrums-Webseite aus Shenyang im Jahr 2006, die mit einer Nierentransplantation für 62.000 US-$ warb, einer Lebertransplantation für 98.000-130.000 US-$, einer Herztransplantation für 130.000-160.000 US-$ und einer Hornhauttransplantation für 30.000 US-$.
Dr. Noto bewies, dass politische Gefangene die primären Spender sind. Er sagte, dass Falun Gong-Praktizierende, die aus China geflohen waren, ihm erzählten, dass sie oft Blut- und Urin-Tests unterzogen wurden sowie mehrmals körperlich und mit Ultraschall untersucht wurden, während dies bei ihren Mitgefangenen nicht der Fall war.
Viele dieser Gefangenen wurden auf verschiedene Weise gefoltert. Dr. Noto schloss daraus: „Es ist schwer zu glauben, dass die teuren Tests zum Wohle der Gesundheit der Gefangenen gemacht wurden.“
Charles Lee, M.D. ist ein Falun Gong-Praktizierender, der drei Jahre lang in China inhaftiert war. Er sagte bei der Anhörung, dass ihm während der Haft Blutproben entnommen wurden, ohne dass ihm dafür Gründe genannt wurden. Er sagte, dass er ohne die internationale Aufmerksamkeit auf seinen Fall ein Opfer wie Tausende von anonymen Falun Gong-Praktizierenden hätte sein können.
Ethan Gutmann, der Chinas Organtransplantationspraktiken untersucht und Autor der Erzählung Losing the New China (Der Verlust des neuen China) ist, berichtete von acht Falun Gong-Praktizierenden, die er interviewte und deren Namen er zur Verfügung stellte.
Die Praktizierenden wurden merkwürdigen medizinischen Tests unterzogen, die, wie er sagte, „auffallend ähnlich“ verliefen. Der Arzt kam in der Regel aus dem Militär, entnahm eine große Menge Blut, machte eine Thorax-Röntgenaufnahme und entnahm eine Urinprobe.
Dann beschrieb er die Prüfung der Hornhaut
„Bat der Arzt jemanden von ihnen die Bewegung seines Lichts zu verfolgen? Wackelte er mit den Fingern, um die periphere Sehfähigkeit zu überprüfen? Nein, er untersuchte nur die Hornhäute. Es ging nicht um die Gehirnfunktion, es gab keinen Hammer auf das Knie, keine Untersuchung der Lymphknoten, der Ohren, des Mundes oder der Genitalien – die Ärzten überprüften nur die für den Verkauf interessanten Organe und sonst nichts.“
Original-Artikel auf Englisch: US House Members Seek Answers on Transplant Abuse in China
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion