Abgebrochene Abschiebung von Göteborg: Linke Aktivistin „rettet“ verurteilten Straftäter (52) als Ersatz, weil Afghane (26) nicht an Bord war
Ein Video ging viral und machte die junge schwedische Aktivistin Elin Ersson (21) über Nacht weltweit bekannt.
Dass es sich bei dem abzuschiebenden Afghanen (52) um einen verurteilten Straftäter handelte, der in Schweden wegen Körperverletzung zu einer Haftstrafe verurteilt worden war, dass will die junge Frau nicht gewusst haben.
Es wäre ihr aber wahrscheinlich auch egal gewesen: Ihren Aussagen zufolge habe sie dem Afghanen „als Mensch“ helfen wollen, wobei ihr Fokus nicht darauf liege, was der Mann in seinem früheren Leben gemacht habe, berichtet die „Krone“ nach Informationen von „Dagens Nyheter“.
Ene mene muh … – ein Impuls?
Offenbar wurde die junge Frau aber auf einen anderen abzuschiebenden Flüchtling „angesetzt“. Gemeinsam mit weiteren Aktivisten wollte Elin Ersson, die in Göteborg in verschiedenen Flüchtlingsorganisationen aktiv ist, die Abschiebung eines 26-jährigen Afghanen verhindern.
Doch als sie diesen nicht unter den Passagieren entdecken konnte, suchte sie sich offenbar wahllos ein anderes Ziel für ihre Aktion, den 52-jährigen Straftäter.
Es war ein Impuls. Aber ich wusste, dass ich danach Unterstützung von verschiedenen Organisationen bekommen würde, die in Göteborg aktiv sind.“
(Elin Ersson, 21)
Die „Deutsche Welle“ fand den 26-jährigen ursprünglichen Rettungs-Aspiranten der jungen Schwedin in Afghanistan.
Ich kenne diese junge Frau nicht, aber ich danke ihr für ihre Mühe.“
(Afghane, 26)
Er denke, dass seine Familie mit ihr im Kontakt gestanden und vermutet habe, dass er in demselben Flieger abgeschoben werden sollte.
Verletzung der Luftfahrtverordnung
Nun erwarten die 21-jährige Schwedin juristische Konsequenzen wegen Verdachts auf Verletzung der Luftfahrtverordnung. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.
Bereuen tut Elin Ersson aber nichts. Der Lokalzeitung „Jönköpingsposten“ sagte die 21-Jährige im Interview:
Wenn es sein müsste, würde ich es wieder tun. Allerdings glaube ich nicht, dass man mich noch einmal in ein Flugzeug lässt, in dem eine Person sitzt, die ausgewiesen werden soll.“
(Elin Ersson, 21, Abschiebe-Aktivistin)
Ersson hatte sich auf dem Flug geweigert, ihren Platz aufzusuchen. Daraufhin konnte das Flugzeug nicht abheben. Von ihrer Aktion machte die 21-jährige Aktivistin ein englischsprachiges Live-Video über Facebook. Der Pilot musste aus Sicherheitsgründen den Forderungen der Aktivistin nachgeben und ordnete an, den 52-jährigen Straftäter wieder von Bord zu bringen. Auch Ersson musste den Flieger verlassen.
Neue Reise, erhebliche Kosten
Die schwedische Tageszeitung „Expressen“ sprach mit dem Pressesprecher der schwedischen Grenzpolizei, der erklärte, dass die Aktion nichts an dem Ausweisungsbeschluss ändere.
Normalerweise wird der Klient in ein Internierungslager geschickt und eine neue Reise wird bestellt.“
(Stefan Marcopoulos, schwedische Grenzpolizei)
Auch für die betroffene Person bringe eine solche Verzögerung menschliches Leid durch zusätzliches Warten und Ungewissheit mit sich, so der Polizeisprecher.
Sollten die Behörden die Sicherheit des Abzuschiebenden, die des Personals oder anderer Reisenden als bedroht einschätzen, wird statt einem Linienflug eine Chartermaschine gebucht, was „natürlich deutlich höhere Kosten“ mit sich bringe, erläuterte Stefan Marcopoulos.
Ob Elin Ersson sich an diesen Kosten beteiligen wird, ist ungewiss.
Im Video: Abschiebegegner protestieren vor der Einwanderungsbehörde in Göteborg.
Politiker fordert: Aktivistin vor Gericht stellen
Tobias Billström, Fraktionsvorsitzender der liberal-konservativen Partei „Moderata samlingspartiet“ glaubt, dass Elin Ersson vor Gericht gestellt werden sollte. Laut Gesetz könnten Passagiere, die nicht den Anweisungen des Kapitäns an Bord eines Flugzeugs folgen, zu einer Geldstrafe oder zu höchstens sechs Monaten Gefängnis verurteilt werden.
Im Fall einer abzuschiebenden Person habe es eine rechtliche Prüfung gegeben. Eine abgebrochene Abschiebung koste die Gesellschaft Zeit, Geld und Ressourcen.
Eine Person, die ausgewiesen wurde, hat eine rechtliche Prüfung seines Falles erhalten. Wir wollen mehr Ausweisungen sehen und es gibt ein wachsendes Problem, dass die Menschen trotz Ablehnung bleiben werden. Eine unterbrochene Ausweisung koste die Gesellschaft Zeit, Geld und Ressourcen.
Video Elin Ersson im Flugzeug, komplett, 14 min.
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