Abchasien: Prorussischer Politiker ist Sieger der Präsidentschaftswahl
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In der abtrünnigen georgischen Region Abchasien siegte der prorussische Politiker Badra Gunba bei der Präsidentschaftswahl. Wie die Wahlkommission am Sonntag mitteilte, setzte sich Gunba in der Stichwahl mit 54,73 Prozent der Stimmen gegen Oppositionsführer Adgur Ardsinba durch, der 41,54 Prozent der Stimmen erhielt.
Russlands Präsident Wladimir Putin gratulierte Gunba zum Sieg und erklärte, bei der Wahl sei der „freie Wille des Volkes“ in Abchasien zum Ausdruck gekommen.
Die zwischen den Bergen des Kaukasus und der Schwarzmeerküste gelegene Region Abchasien gehört völkerrechtlich zu Georgien.
2008 wurde die Region nach einem kurzen Krieg zwischen Moskau und Tiflis von Russland als unabhängige Republik anerkannt. Moskau unterhält dort wie auch in der ebenfalls prorussischen georgischen Region Südossetien weiterhin Militärstützpunkte.
Proteste im November
Im November hatten Proteste gegen die Regierung die Region erschüttert und zum Rücktritt des bisherigen Präsidenten Aslan Bschanja geführt. Die Proteste richteten sich gegen ein geplantes Gesetz, das russische Investitionen in Abchasien begünstigt hätte.
Als Vizepräsident übernahm Gunba das Amt zunächst übergangsweise. Sein Konkurrent Ardsinba, ein ehemaliger Wirtschaftsminister, stand bei den Protesten auf der Seite der Demonstranten und tritt ebenfalls für gute Beziehungen zu Russland ein.
Im ersten Wahlgang am 15. Februar hatte kein Kandidat die absolute Mehrheit erreicht. Die Stichwahl am Samstag wurde kurzzeitig unterbrochen, nachdem maskierte Angreifer ein Wahllokal in einer Stadt im Nordwesten Abchasiens gestürmt und Wahlhelfer bedroht hatten.
Die Regierung in Tiflis hatte die Wahlen als illegal und als Verstoß gegen die georgische Souveränität kritisiert. (afp/red)
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