Abbas eröffnet palästinensische Botschaft beim Vatikan – Papst Franziskus zog schon früher den Zorn Israels auf sich
Die Palästinenser haben seit Samstag eine diplomatische Vertretung beim Heiligen Stuhl. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas eröffnete am Morgen die palästinensische Botschaft, die sich in einem Gebäude gegenüber dem Vatikan befindet. 2013 hatte der Vatikan Palästina als eigenen Staat anerkannt und sich damit den Zorn Israels zugezogen. Weitere Spannungen mit Israel löste Papst Franziskus aus, als er Abbas 2015 bei einem Treffen als „Friedensengel“ bezeichnete.
Am Rande der Botschaftseröffnung warnte Abbas erneut vor einer Verlegung der US-Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem, die der künftige US-Präsident Donald Trump angekündigt hatte. Dies werde „nicht zum Nahost-Friedensprozess beitragen“, sagte der Palästinenserpräsident.
Franziskus empfing Abbas zu einer Privataudienz. Es war das dritte Treffen der beiden seit einer Nahost-Reise des Papstes im Jahr 2014 und einem Vatikan-Besuch von Abbas ein Jahr später.
Das Treffen fand am Vortag einer internationalen Konferenz in Paris statt, bei der Vertreter von rund 70 Staaten über die Lage im Nahost-Konflikt beraten wollen. Im Dezember hatte der UN-Sicherheitsrat erstmals seit 1979 eine Resolution gegen den israelischen Siedlungsbau verabschiedet. Diese fordert den sofortigen Stopp israelischer Siedlungsaktivitäten im Westjordanland und in Ost-Jerusalem. (afp)
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