Die Last auf der Autobahn: Hessen erprobt erstmals eHighway für Lkw mit Oberleitung
Es ist hierzulande eine Premiere und ein Feldversuch, mit der Perspektive auf Expansion: In Hessen befahren seit Dienstag Oberleitungs-Hybrid-Lastwagen einen dafür ausgerüsteten Testabschnitt der Autobahn A5.
„Aktuell sind es insgesamt zehn Kilometer, die elektrisch befahren werden können. Und sagen wir mal, die wesentliche Zielsetzung ist es natürlich, eine Grundlage zu liefern für eine Entscheidung, ob ein weiterer Ausbau dieser Technologie erfolgt“, sagte Gerd Riegelhuth, Präsident von Hessen Mobil, bei der Inbetriebnahme auf einer Autobahnraststätte bei Weiterstadt.
„Es gibt Studien, die parallel dazu erstellt worden sind, in der Vergangenheit schon, die davon ausgehen, dass man, wenn man in Deutschland 30 Prozent des Autobahnnetzes damit ausstatten würde, etwa 80 Prozent des Schwerverkehrs elektrisch abgewickelt werden könnte.“
Nach Angaben der hessischen Straßenbaubehörde sind die Lkw sowohl mit einem Elektro- als auch mit einem Dieselmotor ausgestattet. Ihre Batterien ließen sich über Oberleitungen „rasch“ aufladen. Solange das Fahrzeug also mit der Oberleitung verbunden ist, nutzt es demzufolge seinen Elektromotor und befüllt parallel seine Batterie. Die darin gespeicherte Energie ermögliche dann auch außerhalb der Oberleitungsstrecke eine emissionsfreie Weiterfahrt. Der Dieselmotor springt im Falle einer leeren Batterie ein.
Fünf Fahrzeuge sollen mehrmals am Tag auf Teststrecke unterwegs sein
Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, lobte das Projekt: „Schauen Sie, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen und wenn wir auch die Arbeitsplätze, und das ist uns wichtig, hier in Deutschland behalten wollen, dann müssen wir in innovative Lösungen investieren. Und wenn Tesla zum Beispiel ankündigt, einen Lkw auf den Markt zu bringen, 40-Tonner, der 800 Kilometer Reichweite hat, dann ist es hier gut investiertes Geld, wenn wir auch in innovative Lösungen investieren“, sagte die SPD-Politikerin.
Mit einer Summe von 14,6 Millionen Euro hat das Bundesumweltministerium die Errichtung der von Hessen Mobil betriebenen Anlage gefördert. Weitere 15,3 Millionen Euro stünden für die Umsetzung des bis Ende 2022 angesetzten Feldversuchs bereit. An ihm beteiligen sich neben der Technischen Universität Darmstadt auch ein Energieversorger sowie die Siemens Mobility GmbH.
Auf dem eHighway auf der A5 zwischen den Anschlussstellen Langen/Mörfelden und Weiterstadt soll die Zahl der Oberleitungs-Hybrid-Lkw laut der Pressemitteilung der hessischen Straßenverkehrsbehörde bis Mitte kommenden Jahres auf fünf Fahrzeuge anwachsen. Sie sollen mehrmals täglich auf der Teststrecke unterwegs sein. (reuters)
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