9.000 Teilnehmer bei Konferenz in Washington: Seltener Auftritt von Li Hongzhi – Gründer des Falun Gong

9.000 Falun-Gong-Praktizierende aus aller Welt kamen in Washington zusammen, um ihre Erfahrungen miteinander auszutauschen.
Titelbild
Herr Li Hongzhi, der Gründer von Falun Gong,, sprach am 21. Juni 2018 in der Capital One Arena in Washington, vor mehr als 9.000 Praktizierenden der spirituellen Disziplin. Das Falun genannte Wahrzeichen von Falun Gong, das auf dem Podium zu sehen ist, beinhaltet in seinem Zentrum die Swastika, ein altes buddhistisches Symbol.Foto: Edward Dye/Epoch Times

Falun Gong – auch Falun Dafa gennant – ist eine buddhistische Meditationspraxis mit fünf leicht zu erlernenden Qigong-Übungen. Herr Li Hongzhi ging mit dieser Praxis im Mai 1992 in China an die Öffentlichkeit – sie wurde schnell bekannt und beliebt.

In China wurden spirituelle Praktiken oft über Generationen hinweg vom Meister zum Schüler weitergegeben.

Falun Gong besteht neben den körperlichen Übungen aus drei Prinzipen – Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht. Falun Gong dient dazu, die Gesundheit und den Charakter eines Menschen zu verbessern. Die Praktik ist kostenlos.

Ab 1996 wurde die schnellwachsende Meditationsschule durch die Kommunistische Partei Chinas denunziert und schikaniert.

Schließlich wurde Falun Gong 1999 vom damaligen chinesischen Staatschef Jiang Zemin verboten. Wer Falun Dafa in China übt, darf seitdem keine Schule besuchen, darf nicht studieren, verliert seinen Arbeitsplatz, wird in Gefängnissen oder in Arbeitslagern inhaftiert, gefoltert und getötet.

Der Grund für die Verfolgung dürften die schätzungsweise 70 – 100 Millionen Praktizierenden in China gewesen sein, deren Anzahl die 65 Millionen Mitglieder der Kommunistischen Partei Chinas überstieg. Mehr dazu später.

An dieser Stelle wird ein Video von Youtube angezeigt. Bitte akzeptieren Sie mit einem Klick auf den folgenden Button die Marketing-Cookies, um das Video anzusehen.

Konferenz in Washington

Seit Beginn der Verfolgung tritt der Gründer von Falun Gong Herr Li Hongzhi nur noch selten in der Öffentlichkeit auf.

Am Nachmittag des 21. Juni sprach Herr Li bei einer Konferenz vor mehr als 9.000 Falun-Gong-Praktizierenden in Capital One Arena (Washington, DC).

Im Chinesischen wird Herr Li oft als „Shifu“ bezeichnet, ein Begriff des Respekts für einen großen Lehrer. Bei seinem Auftritt auf der Bühne wurde Herr Li mit Standing Ovations begrüßt, die mehrere Minuten andauerten.

Herr Li sprach etwa zwei Stunden lang über die Herausforderungen, denen sich Falun-Gong-Praktizierende in ihren Bemühungen um Selbstverbesserung gegenübersehen. Außerdem sprach er über die Schwierige Situation für Falun-Gong-Praktizierende in China. Herr Li betonte die Notwendigkeit, dass Praktizierende in China auf ihre Sicherheit achten sollten. Die Lage ist durch die Verfolgung noch immer sehr prekär.

Nach seiner ohne Manuskript gehaltenen Rede, beantwortete Herr Li Fragen aus dem Publikum.

Die Organisatoren der Veranstaltung gaben an, dass mehr als 9.000 Teilnehmer aus der ganzen Welt angereist waren. Simultanübersetzungen wurden in 10 Sprachen angeboten. Koreanische Damen im traditionellen Gewand saßen neben stilvoll gekleideten Männern und Frauen aus Italien. So vielfältig die Gruppe auch war, eines verband sie: ihre Hingabe an Falun Gong.

Eine Weitwinkelansicht der Capitol One Arena. Die Arena ist die Heimat der Eishockeymannschaft der Washington Capitals. Foto: Edward Dye / The Epoch Times

Was ist Falun Gong?

Im Falun Gong kultiviert man Körper und Geist. Die Praxis lehrt, dass die Grundprinzipien des Universums „Zhen, Shan, Ren“ sind. „Zhen“ bedeutet Wahrheit und Wahrhaftigkeit, „Shan“ bedeutet Mitgefühl, Barmherzigkeit und Güte, und „Ren“ bedeutet Toleranz, Nachsicht und Ausdauer.

„Zhuan Falun“, der Haupttext der Praxis, erläutert diese Prinzipien und stellt eine Reihe von moralischen Lehren vor, nach denen die Praktizierenden zu leben versuchen. Die Praktizierenden machen fünf Sätze meditativer Körperübungen, von denen vier im Stehen und eine im Sitzen ausgeführt werden.

Anfänge von Falun Gong und Verfolgung

Nachdem er die Praxis zunächst in Changchun unterrichtet hatte, reiste Herr Li bis Ende 1994 durch ganz China und hielt 54 Vortragsreihen, die jeweils acht oder zehn Tage dauerten.

In die Hörsäle passten nur einige tausend Menschen, aber die Zahl derer, die Falun Gong praktizierten, wuchs schnell weit über jene hinaus, die Herrn Lis Vorträge besucht hatten.

Diejenigen, die zu praktizieren begannen, berichteten von Verbesserungen ihrer Gesundheit und ihres Stressniveaus, besseren Beziehungen zu Familienmitgliedern und Kollegen und einem stärkeren Sinn für das Leben.

Die Nachricht von der Praxis verbreitete sich durch Mundpropaganda, von einem Familienmitglied zum anderen, von Freund zu Freund und von Kollege zu Kollege.

Falun Gong war bald in ganz China präsent, mit einem Appell, der alle Gesellschaftsschichten durchdrang. Menschen jeder Herkunft, von den ärmsten Bauern über die besten Intellektuellen bis hin zu Mitgliedern der Elitesicherheitskräfte und Militäreinheiten des chinesischen Regimes, lasen „Zhuan Falun“ und praktizierten die fünf Übungen.

Gleichzeitig zeichnete das Regime Falun Gong für seinen positiven Beitrag zur Gesellschaft aus.

Beginn der Verfolgung von Falun Gong

Anfang 1999 berichteten westliche Nachrichtenmedien, dass nach Angaben der chinesischen Regierung zwischen 70 und 100 Millionen Chinesen Falun Gong praktizierten. Falun Gong Praktikzierende sagen, dass die Zahl tatsächlich über 100 Millionen lag, mehr als jeder dreizehnte Chinese.

Der damalige Chef der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, sah diese Entwicklungen mit Argwohn. Am 25. April 1999 sandte er einen Brief an alle Mitglieder des Politbüros, in dem er sich für eine Kampagne gegen Falun Gong aussprach. Er befürchtete, dass die traditionellen moralischen Lehren von Falun Gong für das chinesische Volk attraktiver sein würden, als die atheistische und materialistische Doktrin der Partei.

Am 20. Juli 1999 startete Jiang eine Kampagne zur Eliminierung von Falun Gong. Massenverhaftungen, Zwangsarbeit, Gehirnwäsche und Folter folgten. Die Website Minghui.org, die als Clearingstelle für Nachrichten über die Verfolgung dient, kann den Tod von 4.226 Menschen durch Folter bestätigen. Es wird angenommen, dass die tatsächliche Zahl weitaus höher ist, da es schwierig ist, gesicherte Informationen aus China zu bekommen.

Darüber hinaus sind wegen der Praxis der erzwungenen Organentnahme, bei der die Falun-Gong-Praktizierenden als Hauptquelle der Organe für Chinas große Transplantationsindustrie dienen, viele Praktizierende getötet worden.

David Kilgour, ein ehemaliger kanadischer Staatsanwalt und Staatssekretär für den asiatisch-pazifischen Raum, hat einen Bericht und zwei Bücher über die erzwungene Organentnahme mitverfasst; er nennt es einen „Völkermord“ an Falun Gong in China.

Erfahrungsaustausch

Vor und nach der Rede von Herrn Li sprachen Falun-Gong-Praktizierende über die Schwierigkeiten und Erfolge, die sie bei ihrer Kultivierung erlebt haben.

Benjamin Maloney aus New Jersey erzählte, wie er anfing, Falun Gong im College zu praktizieren und wie es sein Leben veränderte. Nach seinem Abschluss, als einer der Besten seiner Klasse, bekam er schnell einen Job bei einer der 500 erfolgreichsten Firmen der USA.

Ben Maloney sprach über seine Erfahrungen mit der spirituellen Disziplin Falun Gong in der Capital One Arena in Washington am 21. Juni 2018. Foto: Edward Dye / The Epoch Times

Falun-Gong-Praktizierende sprachen darüber, wie wichtig es sei, nach innen zu schauen, wenn etwas Negatives in ihrem Leben passierte. Wie wichtig es wäre, bei einem Konflikt zuerst das eigene Verhalten zu betrachten, um zu verstehen, was sie selbst zu der Situation beigetragen haben.

Maloney sprach über die Lektionen, die er über den Blick nach innen gelernt hatte, denn dadurch konnte er eine gewisse Arroganz bei sich selbst beseitigen und beginnen, seine Mitarbeiter zu schätzen, was dazu führte, dass Projekte, an denen er arbeitete, erfolgreicher waren.

Chen Yingting sprach über ihre Erfahrungen mit der spirituellen Disziplin Falun Gong. Foto: Edward Dye / The Epoch Times

Chen Yingting aus Taiwan sprach über ihre Erfahrungen bei der Koordination eines Übersetzungsprojekts.

Die Falun-Gong-Praktizierenden gehen von der Maxime aus, dass sie bei allem, was sie tun, zuerst an andere denken sollen.

Chen lernte, dass eine gute Koordinatorin die Bedürfnisse ihrer Teammitglieder erfüllen muss, anstatt sich über sie zu stellen. Sie sagte: „Ein Koordinator ist wie ein Faden, der die Kollegen so verbindet wie die Perlen einer Kette.“

„Nachdem sie diese Lektion gelernt hatte, verlief ihre Arbeit reibungslos“, sagte sie.

Das Original erschien in der EpochTimes (USA) (deutsche Bearbeitung von al)

Originalartikel: Founder of Falun Gong Speaks at Conference

Liebe Leserinnen und Leser, über das Swastika-Symbol können Sie gerne unsere Artikel 12.000 Jahre Swastika – Ein Symbol des Glücks lesen: https://www.epochtimes.de/wissen/mystery/12000-jahre-swastika-ein-symbol-des-gluecks-mystisches-zeichen-a1255296.html

und Mirakel alter Synagoge: Swastika-Intarsien in antikem Mosaik https://www.epochtimes.de/wissen/geschichte/mirakel-alter-synagoge-swastika-intarsien-in-antikem-mosaik-a111035.html



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion