66 Soldaten in Äthiopien wegen Protesten zu Gefängnisstrafen verurteilt
Nach Protesten von Armeeangehörigen sind in Äthiopien dutzende Soldaten zu Gefängnisstrafen verurteilt worden. 66 Soldaten seien zu Haftstrafen zwischen fünf und 14 Jahren verurteilt worden, berichteten die Staatsmedien am Samstag. Hunderte Elitesoldaten hatten im Oktober in Addis Abeba für einen höheren Sold demonstriert. Ministerpräsident Abiy Ahmed warf ihnen vor, in Wahrheit die Reformen im Land blockieren zu wollen.
Die Demonstranten hatten eine Straße blockiert und waren in Richtung von Abiys Büro marschiert. Der Regierungschef sagte anschließend, die Soldaten seien zu seinem Amtssitz gekommen, um die Reformen im Land zu verhindern – zumindest seien sie dazu angestachelt worden. Die Behörden sperrten während des Vorfalls für mehrere Stunden den Internetzugang.
Später entschuldigten sich die Soldaten. Offiziere und andere, die sie zu den Protesten angestachelt haben sollen, wurden festgenommen. Die äthiopische Armee ist eine der größten und mächtigsten in Afrika. Sie ist bekannt für äußerste Disziplin. Proteste von Soldaten gibt es so wie nie.
Abiy hat seit seinem Amtsantritt im April zahlreiche Reformen eingeleitet. Er schloss Frieden mit dem verfeindeten Nachbarstaat Eritrea und ließ zahlreiche politische Gefangene frei. (afp)
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