43 verschwundene Studenten: Schwere Vorwürfe gegen Polizei

19 Monate nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko wird die Polizei der gezielten Kollaboration mit dem organisierten Verbrechen beschuldigt.
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Angehörige der vermissten Studenten zeigen ihre Wut und Verzweiflung.Foto: Sashenka Gutierrez/dpa
Epoch Times25. April 2016
19 Monate nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko wird die Polizei der gezielten Kollaboration mit dem organisierten Verbrechen beschuldigt.

Eine Expertengruppe der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) spricht in dem 605-seitigen Abschlussbericht von einer „perfekten Koordination“ bei der Attacke auf die linken Studenten.

Polizei und kriminelle Banden hätten in der Nacht des 26. September 2014 gemeinsam agiert, und eine 80 Kilometer große Zone abgesichert, „um die Flucht der Autobusse zu verhindern, in denen die Studenten waren“, betonte die frühere kolumbianische Staatsanwältin Ángela Buitrago. Sowohl die Polizei von Iguala im Bundesstaat Guerrero als auch andere Einheiten hätten Posten errichtet, damit die Busse nicht entwischen.

Die Studenten eines als politisch links geltenden Lehrerseminars hatten Busse gekapert und wollten zu einer politischen Kundgebung in die Hauptstadt fahren. Bei der Attacke starben sechs Menschen, 43 Studenten verschwanden bis heute spurlos. Die Polizei soll sie der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben haben.

Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und ihre Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. An der offiziellen Darstellung des Tathergangs gibt es aber erhebliche Zweifel. So halten argentinische Forensik-Experten die Müllkippen-Theorie nach der Bewertung von biologischen und nicht-biologischen Spuren für unwahrscheinlich.

In dem Bericht werden den Behörden schwere Pannen vorgeworfen, so seien mindestens sechs Handys von Studenten noch teilweise Tage danach aktiv gewesen, was Rückschlüsse auf Geschehen und Täter hätte geben können. Unklar sei, welche Rolle das Militär und die Bundespolizei bei den mutmaßlichen Verbrechen gespielt haben.

(dpa)


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