420 Tage in Gefangenschaft: Hamas veröffentlicht weiteres Geisel-Video

Von den 96 Geiseln, die die Terrorgruppe Hamas vor über einem Jahr entführt hatten, sollen 34 bereits tot sein. Nun ist ein weiteres Video einer Geisel aufgetaucht. Die israelische Regierung wertet dies als Akt der psychologischen Kriegsführung.
Angehörige der Geiseln fordern einen Deal mit der Hamas in Gaza.
Angehörige der Geiseln fordern einen Deal mit der Hamas in Gaza.Foto: Israel Hadari/ZUMA Press Wire/dpa
Epoch Times7. Dezember 2024

Die radikalislamische Hamas hat erneut ein Video von einer israelischen Geisel veröffentlicht, die seit dem 7. Oktober vergangenen Jahres im Gazastreifen festgehalten wird. In der undatierten, dreieinhalbminütigen Aufnahme ist der Israeli Matan Zangauker zu sehen, der vor genau 14 Monaten von den Islamisten bei ihrem Angriff auf den Kibbuz Nir Oz verschleppt worden war.

Der junge Mann sagt darin auf Hebräisch, dass er seit mehr als 420 Tagen festgehalten werde. Er appelliert an seine Landsleute, Druck auf die israelische Regierung auszuüben, um die Freilassung aller Geiseln zu erwirken.

Zangauker war zum Zeitpunkt seiner Entführung aus Nir Oz 24 Jahre alt. Er war zusammen mit seiner Partnerin Ilana Gritzewsky verschleppt worden. Die junge Frau wurde während der bislang einzigen Waffenruhe-Vereinbarung zwischen der Hamas und Israel im vergangenen Jahr freigelassen. Zangaukers Mutter Einav, eine lautstarke Kritikerin der Regierung von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, kämpft seit mehr als einem Jahr unermüdlich für die Freilassung ihres Sohnes.

Bei ihrem Großangriff am 7. Oktober 2023 hatten Hamas-Terroristen und mit ihr verbündeter militanter Palästinensergruppen mehrere Orte und ein Musikfestival im Süden Israels brutal überfallen und damit den Krieg im Gazastreifen ausgelöst.

Nach israelischen Angaben wurden bei Massakern im Süden des Landes insgesamt 1.208 Menschen getötet, darunter auch mehrere der 251 in den Gazastreifen verschleppten Geiseln.

96 Geiseln werden seit mehr als einem Jahr im Gazastreifen festgehalten. 34 von ihnen sollen bereits tot sein. Erst am Mittwoch hatte Israel die Leiche eines Deutsch-Israelis aus dem Gazastreifen geborgen, der am 7. Oktober aus dem Kibbuz Beeri entführt worden war. Eine weitere Geisel, der 21-jährige Omer Neutra, war am Montag von der israelischen Armee für tot erklärt worden.

Geiseltausch Israel und Hamas

Im Zuge einer einwöchigen Feuerpause im November 2023 waren 105 Geiseln im Gegenzug für 240 in Israel verurteilte palästinensische Häftlinge freigekommen. Seitdem wurden zudem sieben Geiseln von der israelischen Armee befreit.

Israel geht seit dem Hamas-Angriff massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 44.600 Menschen getötet.

Das neue Video wurde von den Essedin-al-Kassam-Brigaden veröffentlicht, dem bewaffneten Flügel der Hamas. Zuletzt waren die am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppten Geisel Sascha Trupanov und Edan Alexander in einem Hamas-Video vorgeführt worden. Israel verurteilt diese Veröffentlichungen als psychologische Kriegsführung. (afp/red)



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