300 Migranten landen in Sizilien – Zypern will keine Asylanträge mehr bearbeiten

Titelbild
Migranten auf einem NGO-Schiff.Foto: Rene Rossignaud/AP/dpa
Epoch Times11. November 2021

Nach der Bergung von mehr als 300 Migranten im Mittelmeer darf die „Ocean Viking“ einen italienischen Hafen ansteuern. Das Schiff der Organisation SOS Méditerranée erhielt nach tagelangem Warten die Erlaubnis, im Hafen von Augusta auf Sizilien anzulegen, wie die NGO am Mittwoch mitteilte. Die Besatzung des Schiffs hatte bei vier Einsätzen insgesamt 306 Menschen aus Seenot gerettet und war seit Sonntag auf der Suche nach einem Hafen.

Fast 400 weitere Migranten waren in der Nacht zum Mittwoch von der italienischen Küstenwache geborgen worden. Die Einsatzkräfte nahmen 396 Menschen von einem Fischerboot an Bord, das in der Nähe des sizilianischen Hafens Pozzallo auf Grund gelaufen war. Die Rettungsaktion wurde nach Angaben der Küstenwache durch schlechte Wetterbedingungen erschwert.

Zypern will Bearbeitung von Asylanträgen aussetzen

Zypern will indes angesichts der steigenden Zahl von illegalen Grenzübertritten die Bearbeitung von Asylanträgen aussetzen. Zypern werde bei der EU-Kommission einen Antrag stellen, um „Asylanträge von Menschen, die illegal ins Land kommen, auszusetzen“, sagte Regierungssprecher Marios Pelekanos am Mittwoch. Die Migrationskrise habe einen „demografischen Wandel“ und „akute sozioökonomische Auswirkungen“ zur Folge.

Zypern hat nach eigenen Angaben im Verhältnis zu ihrer Bevölkerung die höchste Zahl von Asyl-Erstanträgen unter allen 27 EU-Mitgliedern. Die Regierung wirft der Türkei vor, für die Krise verantwortlich zu sein, indem sie Migranten aus der Türkischen Republik Nordzypern den Grenzübertritt ins EU-Land Zypern ermöglicht. Laut Pelekanos überquerten in den ersten zehn Monaten des Jahres fast 9300 Migranten auf illegale Weise die Trennungslinie.

Zypern ist seit 1974 geteilt. Damals wurde der nördliche Teil der Mittelmeerinsel von der Türkei besetzt. Nordzypern wird jedoch von der internationalen Staatengemeinschaft mit Ausnahme der Türkei nicht anerkannt. (afp/oz)



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