„Der Sieger heißt Donald Trump“: sagt US-Professor voraus – 30 Jahre richtig getippt

Innerhalb von 30 Jahren war jede seiner Voraussagen für den nächsten US-Präsidenten ein Volltreffer. Nun hat Lichtman eine Woche vor den US-Wahlen den Sieg von Donald Trump vorhergesagt.
Titelbild
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Las Vegas wollte ein Mann Donald Trump töten.Foto: Andrew Kelly/dpa
Von 1. November 2016

Er hat sich noch nie geirrt, wenn es um Prognosen für den nächsten US-Präsidenten ging: Seit 1984 stimmten die Wahlvorhersagen des amerikanischen Professors Allan Lichtman zu 100 Prozent. Nun sagte er eine Woche vor der Wahl mit dem Brustton der Überzeugung: „Der Sieger wird Donald Trump heißen.“

13-Punkte System basiert auf Wahlen seit 1860

TO GO WITH AFP STORY BY MICHAEL MATHES Allan Lichtman, Distinguished Professor at American University and author of "Predicting The Next President, the Keys to the White House 2012" discusses his 13 keys to a successful election campaign on April 13, 2012 in his office at American University in Washington, DC. He has predicted every election correctly since Ronald Reagan’s 1984 re-election, and predicts US President Barack Obama is looking good for a 2012 win. Lichtman developed his 13 Keys (Party mandate, Contest, Incumbency, Third Party, Short term economy, Long-term economy, Policy change, Social unrest, Scandal, Foreign/military failure vs Foreign/military success, Incumbent charisma, and Challenger charisma) to a successful campaign in 1981 which indicate a trending winner and has consulted popular politicians, foreign goverments, and even the CIA. AFP Photo/Paul J. Richards (Photo credit should read PAUL J. RICHARDS/AFP/Getty Images)

Der amerikanische Professor Allan Lichtman hat bisher jeden US-Präsidenten der vergangenen 30 Jahre richtig vorhergesagt. Foto: PAUL J. RICHARDS / AFP / Getty Images

Lichtman richtet sich nach einem von ihm ausgearbeiteten 13-Punkte-System mit dem Namen „Schlüssel zum Weißen Haus“ (Keys to the White House; siehe unten). Dafür wertete er alle US-Wahlen von 1860 bis 1980 aus und analysierte sie.

Hier die 13 Punkte:

1. Partei-Mandate: Nach den Halbzeitwahlen, hat die amtierende Partei mehr Sitze im US-Repräsentantenhaus, als nach den vorherigen Zwischenwahlen.

2. Wettbewerb: Es gibt keinen ernsthaften Wettbewerb bei der Nominierung des Präsidentschaftskandidaten der regierenden Partei.

3. Der Kandidat der regierenden Partei IST der amtierende Präsident.

4. Es gibt keine signifikante dritte oder unabhängige Kraft, die eine Präsidentschafts-Kampagne durchführt.

5. Aktuelle Wirtschaftslage: Die Wirtschaft befindet sich während des Wahlkampfs NICHT in der Rezession.

6. Langzeitwirtschaft: Das reale Wirtschaftswachstum pro Kopf erreicht oder übersteigt während des Wahlkampfs das mittlere Wachstum während der letzten beiden Regierungsperioden.

7. Grundsätzliche Veränderungen: Die amtierende Regierung bewirkte große Veränderungen in der nationalen Politik.

8. Soziale Unruhen: Es gab keine nachhaltigen sozialen Unruhen während der Regierungsperiode.

9. Skandal: Die amtierende Regierung ist unbefleckt von großen Skandalen.

10. Außenpolitik und Militär / Versagen: Die amtierende Regierung hat keinen größeren Fehlschlag in 11. außenpolitischen oder militärischen Angelegenheiten erlitten.

11. Außenpolitik und Militär / Erfolg: Die amtierende Regierung erzielte einen signifikanten Erfolg in außenpolitischen oder militärischen Angelegenheiten.

12. Charisma des Establishments: Der Kandidat der amtierenden Regierung ist charismatisch oder ein Nationalheld.

13. Charisma des Herausforderers: Der Kandidat der Opposition ist weder charismatisch noch ein Nationalheld.

Das Geheimnis des Systems

Eine Gewichtung der 13 Kriterien gebe es nicht, so Lichtman. Alle 13 Kriterien seien gewissermaßen gleichwertig. Den Einwand, wieso die Wirtschaft zum Beispiel in Zeiten der großen Depression mit nur zwei Punkten Berücksichtigung fand, beantwortet Lichtman überraschend: Dies sei das Geheimnis dieses Systems. Die 13 Kriterien stehen über Triggerwirkungen miteinander in Verbindung. Ist eines der Kriterien stark genug, werden andere entsprechend beeinflusst.

Ende September sah es noch knapp aus

Ende September standen die Chancen für Trump zwar gut, aber ob er wirklich Präsident werden wird, wagte Lichtman noch nicht zu sagen: „Also es sieht sehr, sehr knapp nach einem Trump-Sieg aus. Aber ich würde sagen, es sieht mehr nach einem generell republikanischen Sieg aus. Man muss auch den unberechenbaren Charakter von Trump und dessen Kandidatur berücksichtigen – und deshalb könnte er entgegen jeder Wahrscheinlichkeit doch noch verlieren, auch wenn die Zeichen der Geschichte jetzt auf seiner Seite sind“, sagte der Professor zur „Washington Post“. Nun gab es kurz vor der Wahl einen Einbruch für Clinton durch eine Wiederbelebung ihrer Email-Affaire durch einen Alleingang des Direktors des FBI James Brien Comey.

Siehe auch: 

Insider zu neuer Clinton-Ermittlung: Massenkündigungen beim FBI setzten Comey unter Druck – Sein Alleingang macht Obama wütend

USA: Ehemann von Clinton-Beraterin wegen Cybersex mit 15-Jähriger vorgeladen

Trump in Klartext-Rede: Medien bekämpfen ihn, weil für Establishment „Billionen auf dem Spiel“ stehen

 



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