22-jährigem Schwarzen Schlagstock in den Po gerammt – Französischer Polizist mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert

In Frankreich kam es zu einer brutalen Festnahme eines jungen Schwarzen. Ein Polizist rammte den 22-Jährigen einen Schlagstock in den After. Der beschuldigte Polizist sieht sich mit Vergewaltigungsvorwürfen konfrontiert. Der Anwalt des Polizisten weißt die Vorwürfe zurück.
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Protest gegen Polizeigewalt in Frankreich. 8. Februar 2017.Foto: GEOFFROY VAN DER HASSELT/AFP/Getty Images
Epoch Times10. Februar 2017

Nach der brutalen Festnahme eines jungen Schwarzen in einer Pariser Problemvorstadt hat der Anwalt eines beschuldigten Polizisten Vergewaltigungsvorwürfe zurückgewiesen.

Der Polizist habe dem 22-jährigen Opfer nicht absichtlich einen Schlagstock in den Po gerammt, sagte der Strafverteidiger Frédéric Gabet am Donnerstag. Der 27-Jährige habe vielmehr mit dem Schlagstock auf die Beine des Festgenommenen gezielt und den jungen Mann „unabsichtlich“ schwer verletzt. (Siehe: Polizeigewalt in Frankreich: Polizei rammt 22-Jährigen Schlagstock in den After und nennt es „bedauernswerten Unfall“)

Bei der Festnahme in der Pariser Vorstadt Aulnay-sous-Bois habe es „ein Handgemenge“ gegeben, sagte Gabet. Der junge Schwarze, der des Drogenhandels verdächtigt wurde, habe sich heftig gewehrt. Der Polizist habe deswegen mit dem Schlagstock auf seine Beine gezielt, um ihn zu Fall zu bringen.

Das Opfer gibt dagegen an, der Polizist habe ihm „absichtlich“ den Schlagstock in den Po gerammt. Er liegt mit schweren Verletzungen am After immer noch im Krankenhaus.

Die brutale Festnahme des jungen Théo vor einer Woche hat in Frankreich für Wut und Empörung gesorgt. In Aulnay-sous-Bois gab es mehrere Nächte in Folge Ausschreitungen. Zahlreiche Politiker verurteilten die Tat, Staatschef François Hollande besuchte das Opfer am Dienstag im Krankenhaus. Théo rief dabei die Jugendlichen in den Pariser Problemvorstädten auf, nicht gewalttätig zu werden. Seitdem hat sich die Lage merklich beruhigt.

Die vier an der Festnahme beteiligten Polizisten wurden vom Dienst suspendiert, gegen sie laufen Ermittlungsverfahren. Dem Polizisten, der dem jungen Schwarzen den Schlagstock in den Hintern gerammt haben soll, wird Vergewaltigung zur Last gelegt – eine gewaltsame „sexuelle Penetration“ wird in Frankreich als Vergewaltigung gewertet

Die von einer Überwachungskamera aufgezeichnete brutale Festnahme hatte Sorgen geweckt, dass sich die schweren Vorstadtausschreitungen des Jahres 2005 wiederholen könnten. Polizisten wird immer wieder vorgeworfen, in Problemvorstädten äußerst hart vorzugehen, insbesondere gegen Jugendliche und junge Männer aus Einwandererfamilien. Zugleich gilt die Arbeit der Beamten in den Vorstädten mit häufig hohen Kriminalitätsraten als besonders schwierig. (afp)



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