2000 Tote nach Sulawesi-Beben geborgen – Neuer Erdstoß
Die Zahl der Toten nach dem verheerenden Erdbeben und dem Tsunami auf der indonesischen Insel Sulawesi ist auf über 2000 gestiegen. Bis Dienstagmorgen bargen die örtlichen Behörden 2002 Leichen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Antara unter Berufung auf die örtlichen Behörden berichtete.
Der Verbleib von mehr als 5000 Menschen in der Region ist nach Schätzungen der Katastrophenschutzbehörde noch ungeklärt. Ganze Straßenzüge und Dörfer versanken in der Erde.
Das Beben der Stärke 7,4 und der darauf folgende Tsunami hatten am 28. September die Küstenstadt Palu und eine Reihe von Dörfern in der Region verwüstet. Allein in Palu starben 1539 Menschen, wie Behördensprecher Sutopo Nugroho sagte. Die meisten dieser Opfer seien durch den Tsunami umgekommen.
Die indonesische Insel kommt weiter nicht zur Ruhe: Ein neues Beben mit der Stärke 5,2 versetzte am Dienstagmorgen die Bewohner in Angst und Schrecken. Das Erdbeben habe zwar Panik ausgelöst, aber keine neuen Schäden verursacht, sagte Nugroho. „Das Beben war etwa fünf Sekunden land deutlich zu spüren.“
Das Zentrum des neuen Bebens wurde von der nationalen Erdbebenwarte nordöstlich von Sulawesi in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern registriert. Eine Tsunami-Warnung blieb aus. In der schwer zerstörten Stadt Palu liefen die verängstigten Menschen am frühen Morgen auf die Straße. „Jeder ist noch vom letzten Beben traumatisiert“, sagte ein Einwohner. Im Messaging-Dienst WhatsApp kursierten Warnungen vor weiteren Beben, wie ein anderer Bewohner sagte.
In der Krisenregion stellt man sich derweil auf ein Ende der Suche ein. Die Katastrophenschutzbehörde plant, ihre Sucharbeiten am Donnerstag einzustellen. Das weitere Vorgehen solle aber noch mit den Lokalregierungen abgeklärt werden, betonte Behördenchef Willem Rampangilei. Geschäfte, Schulen und Behörden im Bebengebiet öffnen wieder.
Nach dem Willen der Regionalregierung von Sulawesi sollen die verschütteten Dörfer zu Gedenkstätten werden und nicht wiederaufgebaut werden, wie Ridwan Mumu vom Amt für Sozialwesen sagte. „Es gab Vorschläge, dass es dort keine Siedlungen mehr geben soll.“ Zudem solle man mit Blick auf die Seuchengefahr die Suche nicht zu lange fortsetzen. (dpa)
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