Zwei Millionen Waffenverkäufe allein im August – Amerikaner bangen um ihre Sicherheit

Seit der Pandemie sind Waffen gefragter den je. Seit vier Jahren gehen mindestens 1 Million Waffen pro Monat über den Tisch. Während Waffengegner behaupten, dass das die Gesellschaft unsicherer macht, sehen Waffenbesitzer das als einzige Möglichkeit, um sich gegen die zunehmende Kriminalität zu schützen.
Ein Mann zielt mit seinem Jagdgewehr. (Symbolbild)
Ein Mann zielt mit seinem Jagdgewehr. (Symbolbild)Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa
Von 9. September 2023

Die Zahl der Waffenverkäufe in den USA hat im vergangenen Monat die 2-Millionen-Marke geknackt – bereits im 49. Monat in Folge wurde die Millionengrenze überschritten.

Im August überprüfte das National Instant Criminal Background Check System (NICS) des FBI 2,04 Millionen Waffenkäufe, so eine Analyse von „Guns.com“. Das ist ein Rückgang um 16,4 Prozent gegenüber 2,45 Millionen Überprüfungen im Vorjahr, allerdings seien die Zahlen immer noch viel höher als vor der Corona-Pandemie.

Nur als Beispiel: Dieser August war einer der fünf verkaufsstärksten Monate in den letzten 25 Jahren.

Nach Angaben der Nationalen Schießsportvereinigung (NSSF) wurden im vergangenen Monat rund 1,1 Millionen Hintergrundüberprüfungen durchgeführt. Das entspricht einem Rückgang von 13 Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres.

Während die NICS-Zahlen auch Überprüfungen auf unerlaubten Waffenbesitz enthalten, sind die NSSF-Zahlen bereinigt. Sie gelten als genauere Quelle für Waffenverkäufe im Einzelhandel.

Verkaufsboom nach Corona-Pandemie

Laut des NSSF-Öffentlichkeitsbeauftragten Mark Oliva zeigt der aktuelle Trend, dass „der Wunsch nach dem Besitz einer Waffe nach wie vor aktuell ist“.  Seit mehr als vier Jahren würden die Amerikaner jeden Monat viel Geld in den Kauf von Waffen investieren. „Die Amerikaner senden eine klare und unmissverständliche Botschaft, dass ihre persönliche Sicherheit und die freie Ausübung ihrer Rechte nicht verhandelbar sind.“

Grund für den Trend seien die geplanten schärferen Waffengesetze der Biden-Regierung sowie die Tatsache, dass sich einige Gouverneure, General- und Bezirksstaatsanwälte weigerten, Kriminelle einzusperren, und diese somit einen Freibrief hätten, die Gemeinden auszuplündern.

Nach Angaben von „Safehome“ wurden im Jahr 2022 in den USA insgesamt rund 17,4 Millionen Waffen verkauft – etwas weniger als in den Jahren 2021 und 2020, was auf die hohe Inflation zurückzuführen sei.

Allerdings gab es im Jahr 2020 während der Pandemie einen regelrechten Verkaufsboom von 64 Prozent. Das war der größte Anstieg seit zwei Jahrzehnten. In dem Jahr fanden auch die Präsidentschaftswahlen statt.

„Traditionell können Wahljahre einen Anstieg der Waffenkäufe auslösen, da manche Kunden befürchten, dass die neue Regierung die Gesetze zum Waffenbesitz ändern könnte“, so Safehome. In den Wahljahren 2016 und 2012 seien die Waffenverkäufe ebenfalls leicht angestiegen.

Im Jahr 2022 gab es in den Staaten Wyoming, Montana und Alaska die höchsten Pro-Kopf-Waffenverkäufe. Im Gegensatz dazu wurden in Iowa, Oregon und dem District of Columbia sehr wenige Waffen verkauft.

Biden-Regierung greift bei Waffen durch

Als Reaktion auf die anhaltend hohen Waffenverkäufe hat die Biden-Regierung verschärfte Waffengesetze eingebracht. Sollten sie durchgehen, gilt quasi jeder Amerikaner, der Waffen verkauft, als Waffenhändler und unterliegt damit staatlicher Kontrolle.

Derzeit können Privatpersonen Feuerwaffen verkaufen, ohne als Waffenhändler registriert sein zu müssen. Den neuen Vorschriften nach würde der Verkauf von Waffen als gewerbliche Tätigkeit gelten und wäre ohne Lizenz und Zuverlässigkeitsüberprüfung nicht erlaubt.

Die Biden-Regierung hat bereits eine Verordnung auf den Weg gebracht, die Amerikaner, die im Besitz einer nicht registrierten Schusswaffe sind, als Schwerverbrecher einstuft. Mehrere Bundesrichter haben die Einführung des Gesetzes vorläufig blockiert.

Randy Kozuch, geschäftsführender Direktor des Nationalen Waffenverbands, bezeichnete den Schritt als einen „Krieg gegen den zweiten Verfassungszusatz“. Die vorgeschlagene Regelung würde privaten Waffenaustausch praktisch verbieten. So würde die Regierung „quasi an alle Daten für ihr illegales Waffenregister kommen.“

Fördern Waffen die Sicherheit oder doch nicht?

Präsident Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris drängen zudem auf ein landesweites Verbot von „Angriffswaffen“, wozu auch das halbautomatische Gewehr AR-15 zählt. Es ist eines der beliebtesten Waffen zur Selbstverteidigung in Amerika. In einem Interview mit „Fox News“ kritisierte der Nationale Waffenverband (NRA) dieses Vorhaben.

NRA-Sprecher Billy McLaughlin führte den Fall einer hochschwangeren Mutter aus Florida im Jahr 2019 an. Mit einer AR-15 konnte sie ihre Familie vor zwei bewaffneten Eindringlingen schützen, die ihren Mann brutal zurichteten. Einen erschoss sie, der zweite floh. „Joe und Kamala sollten mit den vielen ignorierten und vergessenen gesetzestreuen Amerikanern sprechen, die sich für ihre Sicherheit auf AR-15s verlassen“, so McLaughlin.

Sie spielen mit dem Leben der Menschen und merken nicht, dass ihre kriminalitätsfördernde Politik mehr Menschen dazu bringt, Waffen zu kaufen“, sagte er.

Eine CNN-Umfrage vom Mai zeigte, dass die Amerikaner in dieser Frage geteilter Meinung sind. Während 36 Prozent der Befragten angaben, dass das erlaubte Tragen von Waffen öffentliche Orte unsicherer machen würde, argumentierten 32 Prozent, dass es im Gegenteil Orte sicherer mache.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: 2 Million Guns Sold in August, 49th Straight Month of Over 1 Million Sales (deutsche Bearbeitung nh).



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